Gewerbe- und Industriegeschäft: Zukauf und Fusionen - wie sich Makler positionieren
Das Gewerbe- und Industrie-Segment ist umkämpft: Während Martens und Prahl mit Zukäufen reagiert, wird bei Ecclesia das Industriegeschäft neu aufgestellt.
Wenn die Tage dunkler werden und frostiger Wind über die Lande steift, rücken Menschen gern zusammen, um den Widrigkeiten gemeinsam zu trotzen. Ähnliches lässt sich gerade auch im Gewerbemarkt beobachten.
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Der eisige Wind und die dunklen Tage sind im Gewerbesegment allerdings nicht allein auf die Folgen der Corona-Pandemie zurückzuführen. Mit den sinkenden Abschluss-Vergütungen im Leben- und Krankenbereich drängen immer mehr Wettbewerber in das Gewerbegeschäft. Und Versicherer bemühen sich, Vermittlern den Einstieg ins Gewerbe-Segment zu erleichtern. Hinzu kommen altbekannte Probleme, wie etwa Fachkräftemangel oder demografischer Wandel.
Martens und Prahl: Fokus auf Beteiligung an mittelständischen Maklern
Wie sich größere Maklerhäuser diesen Herausforderungen stellen, zeigt ein Blick zu Martens und Prahl nach Lübeck. Das Familienunternehmen mit etwa 900 Mitarbeitern zählt zu den größten Maklern in Deutschland. Doch auf dieser Position will und kann man sich nicht ausruhen. Vergangenes Jahr kaufte sich Martens und Prahl bei Helmig & Partner ein. Einem Maklerunternehmen, das sich auf Deckungskonzepte für Großbäckereien spezialisiert hat. Vom Oldtimer-Spezialisten OCC trennt man sich zum Jahresende hingegen vollständig.
Nun gab Martens und Prahl bekannt, dass man sich rückwirkend zum 01.01.2020 an der Riskcona Assekuranzmakler GmbH beteiligt. Das 2007 in Stuttgart gegründete Unternehmen betreut überwiegend mittelständische Unternehmen in allen Versicherungsfragen.
Ecclesia will Marktführerschaft im Industriegeschäft
„Zusammenrücken!“ heißt es auch unter dem Dach der Ecclesia Gruppe. Der nach eigenen Angaben größte deutsche Versicherungsmakler für Unternehmen und Institutionen, ordnet sein Industriegeschäft neu. Die Industrieversicherungsmakler der Gruppe werden zum 1. Dezember 2020 in der deas Deutsche Assekuranzmakler GmbH zusammengefasst. Das betrifft im Einzelnen:
- Interassekuranz Sitt & Overlack GmbH (Köln)
- IHA Industrie- und Handels-Assekuranz Versicherungsmakler GmbH (Koblenz)
- EOS RISQ Deutschland GmbH (Detmold)
- Hemmer & Felder GmbH (Köln)
- Deutsche Risk Consult GmbH
Hauptsitz des neuen Industriemaklers ist Detmold. Die Verschmelzung habe keine Auswirkungen auf die Standorte oder die Mitarbeitenden, teilte die Ecclesia Gruppe mit. Das in Köln und Koblenz vorhandene Personal bleibt vor Ort, Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner sowie die Telefonnummern würden unverändert bestehen bleiben.
„Wir wollen die in den verschiedenen Unternehmen vorhandenen Kompetenzen eng verzahnen und zum Wohle aller Kunden einsetzen, indem wir das Wir-Gefühl stärken sowie Strukturen und Prozesse sinnvoll vereinheitlichen“, schildert Dirk Meyer-Hetling, der als CEO die operative Gesamtverantwortung für den Industriemakler der Ecclesia Gruppe trägt. „Das erleichtert die standortübergreifende Zusammenarbeit und verbessert die Position im Wettbewerb um Fachkräfte erheblich.“
Gleichzeitig stärke die Verschmelzung die Durchsetzungskraft gegenüber den Versicherern. „Mit einer einzigen Marke kann unsere Leistungsfähigkeit im Industriegeschäft noch deutlicher wahrgenommen werden. Im Gegenzug festigt der Zuwachs an Geschäftsvolumen unsere Marktstellung weiter. Das wirkt sich über eine starke Einkaufsstellung positiv für unsere Kunden aus“, schließt Andreas Wendt, COO der deas Deutsche Assekuranzmakler GmbH.
Jochen Körner, für das Industriegeschäft zuständiger Geschäftsführer der Ecclesia Holding, sieht in der Fusion einen entscheidenden Schritt, um die deas Deutsche Assekuranzmakler GmbH der qualitativen Marktführerschaft in ihren Märkten und Zielgruppen näherzubringen.
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Ecclesia hatte sich erst im September die Mehrheit bei dem Logistikspezialisten Schunk gesichert.