„Der Zuwachs der Banken ist auf ihren sehr guten Kundenzugang zurückzuführen. Sie haben den besseren Einblick in die Finanzsituation ihrer Kunden und den Verkauf von Produkten gegen Einmalbeitrag in den vergangenen Jahren erfolgreich ausgebaut“, sagt Henning Maaß, Director Insurance Management Consulting bei Willis Towers Watson in Deutschland. Mit anderen Worten: Es ist der privilegierte Zugang zu Kundendaten, die dem Bankvertrieb hier einen deutlichen Vorteil verschaffen (siehe Grafik 2).

Anzeige

Anteil des Neugeschäfts 2016-2019 nach Einmalbeiträgen (APE).Willis Towers Watson

Zwar haben sowohl die Einfirmenvermittler als auch die Makler und Mehrfachagenten Anteile an Banken verloren. Dennoch konnten sie, absolut betrachtet, ebenfalls 2019 ihr Neugeschäft signifikant steigern: Bei laufenden Beiträgen um elf Prozent (Einfirmenvermittler) und zehn Prozent (Makler und Mehrfachagenten) und bei Einmalbeiträgen um 24 Prozent (Einfirmenvermittler) und 25 Prozent (Makler und Mehrfachagenten).

Trend geht weg vom Geschäft mit Garantie-Produkten

Wie sieht die Zukunft des Leben-Geschäfts aus? Das Marktumfeld für die Anbieter bleibt angespannt, auch wenn die Nachfrage nach Altersvorsorge-Produkten 2020 und darüber hinaus bestehen bleiben wird, so prognostizieren die Experten. Wie sich die Coronakrise auf die Gesellschaften auswirken wird, bleibt abzuwarten.

Anzeige

„Durch die zunehmend hohe Verschuldung vieler Staaten bleiben die Zinsen wohl noch sehr lange auf Rekordniedrigniveau, sodass es immer schwieriger wird, Garantien über null Prozent zu bieten“, sagt Michael Klüttgens, Leiter der Versicherungsberatung bei Willis Towers Watson in Deutschland. Der Trend zu Produkten mit geringeren Garantien und fondsgebundenen Angeboten ohne Garantie werde sich nun deutlich beschleunigen.

vorherige Seite
Seite 1/2/