Wohngebäudeversicherung: 15 Versicherer machen Verluste
Das Wetter in 2019 meinte es gut mit den Wohngebäudeversicherern: Das zeigt der aktuelle „Branchenmonitor Wohngebäudeversicherung 2014-2019“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH. Dennoch müssen 15 Gesellschaften eine Combined Ratio (CR) von über 100 Prozent hinnehmen und können demnach Ausgaben nicht mit den Prämieneinnahmen decken. Der Versicherungsbote stellt die Schaden-Kosten-Verlierer in 2019 vor.
- Wohngebäudeversicherung: 15 Versicherer machen Verluste
- 15 Versicherer in den roten Zahlen
2019: Glück mit dem Wetter
In Zeiten des Klimawandels ist die Wohngebäudeversicherung ein schwieriges Geschäft: Die zunehmend extremen Wetterereignisse schlagen sich in den Geschäftsergebnissen nieder. Das wurde im Geschäftsjahr 2018 überdeutlich: die Sturmtiefs Friederike und Burglind, Fabienne und Sieglinde sorgten für schwere Schäden und hinterließen ihre Spuren in den Schaden-Kosten-Bilanzen der Versicherer (Versicherungsbote berichtete). Mit 28 Versicherern wirtschaftete damals mehr als die Hälfte des Marktes nicht mehr auskömmlich.
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2019 aber klarte sich die Aussicht zum Teil auf, wie nun der aktuelle „Branchenmonitor Wohngebäudeversicherung 2014-2019“ zeigt – erneut hat die V.E.R.S. Leipzig GmbH zusammen mit dem Marktforscher Sirius Campus wichtige Jahresabschlusskennzahlen der 50 größten Versicherungsunternehmen zusammengetragen. Zwar ist eines der Probleme akut wie eh und je: Rund die Hälfte der Schadenaufwendungen wird durch defekte Rohrleitungen verschuldet, worauf Wetterereignisse nicht immer Einfluss haben. Die Stürme des Jahres 2019 aber – Dragi und Eberhard – wüteten weniger verheerend als ihre Vorgänger in 2018.
Durchschnitts-CR sinkt merklich unter 100 Prozent
Ein milderes Jahr 2019 schlägt sich demnach natürlich auch in den Bilanzen der Versicherer nieder. Von 50 Versicherern haben nur neun ihre Schaden- Kosten- Quote gegenüber 2018 verschlechtert. Für alle anderen lief das Jahr 2019 besser als das Jahr zuvor.
Folglich sinkt auch die durchschnittliche Combined Ratio des gesamten Marktes: In 2018 betrug die CR über alle 50 Unternehmen hinweg durchschnittlich 102,21 Prozent. In 2019 hingegen sinkt die Quote merklich – um 8,47 Prozentpunkte – auf durchschnittlich 93,74 Prozent.
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Herausgerechnet aus dieser CR für 2019 ist freilich der Sondereffekt der Transformation der Generali-Versicherung AG: Diese überführte ihr Maklergeschäft in die Dialog Versicherung AG und wurde im Anschluss mit der Generali Deutschland Versicherung AG (vormals Aachen Münchener Versicherung AG) verschmolzen (Versicherungsbote berichtete). Um eine Vergleichbarkeit zu ermöglichen, wurden Durchschnittszahlen im Monitor aber um Effekte dieser Transformation bereinigt.
15 Versicherer in den roten Zahlen
Der gute Durchschnittswert erklärt sich natürlich auch dadurch, dass weniger Versicherer im vorigen Jahr rote Zahlen schreiben mussten. Denn in 2019 weisen nur noch 15 Versicherer eine Combined Ratio (CR) von über 100 Prozent aus – und können demnach die Ausgaben für Schäden und Verwaltung nicht durch Prämieneinnahmen decken.
Und selbst hier gibt es Positives zu vermelden: Von jenen 15 Unternehmen haben dennoch immerhin zwölf Unternehmen ihre Quote gegenüber 2018 verbessert. Somit haben nur drei Unternehmen unter den Schaden- Kosten- Verlierern ihre Quote gegenüber 2018 verschlechtert – die Interrisk, der Bayerische VersVerband und die Hausbesitzer Versicherung.
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Die Schaden-Kosten-Verlierer des Branchenmonitors
Zu beachten ist bei Interpretation der Zahlen zunächst: Tochtergesellschaften unter dem Dach eines Versicherers werden in den Branchenmonitoren nach Rechtsform getrennt ausgewiesen. Folgende Versicherer müssen in 2019 eine CR von über 100 Prozent hinnehmen (und können folglich Ausgaben für Schäden und Verwaltung nicht durch die Einnahmen decken):
- Ergo (CR: 100,43%)
- R+V Allgemeine (CR: 100,56%)
- Continentale (CR: 101,03%)
- Basler Sachversicherung (CR: 101,91%)
- HDI Versicherung (CR: 102,86%)
- Allianz (CR: 103,51%)
- Bayerische Beamten (CR: 103,64%)
- Signal Iduna Allgemeine (CR: 104,21%)
- Condor Allgemeine (CR: 104,37%)
- Nürnberger Allgemeine (CR: 105,50%)
- Mannheimer (CR: 105,56%)
- Interrisk (CR: 109,80%)
- ÖSA (CR: 116,19%)
- Bayerischer VersVerband (CR: 116,78%)
- Hausbesitzer Versicherung (CR: 123,63%).
Hintergrund: Der „Branchenmonitor Wohngebäudeversicherung 2014-2019“ analysiert die Daten der 50 größten Wohngebäude-Versicherer und deckt damit 95 Prozent des Wohngebäudemarktes ab. Zusammen mit weiteren aktuellen Branchenmonitoren kann das Analyse-Instrument kostenpflichtig auf der Webseite der V.E.R.S. Leipzig GmbH bestellt werden.
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