Im Jahr der Bundestagswahl müssen viele gesetzlich Versicherte mehr Geld für ihre Krankenkasse zahlen. 42 von 102 Krankenkassen haben ihren Zusatzbeitrag zum Jahreswechsel angehoben, so berichtet Franke Media in einem aktuellen Pressetext. Die Teuerungen beim Zusatzbeitrag liegen zwischen 0,1 und 0,8 Prozentpunkten. Eine komplette Übersicht aller Krankenkassen stellt das Medienhaus auf seiner Webseite bereit.

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Die Mehrheit der Beitragszahler betroffen

Betroffen von den Teuerungen sind circa 37,3 Millionen von 56,4 Millionen Mitgliedern der Krankenkassen: und damit rund 66,13 Prozent der Beitragszahler. Das liegt auch daran, dass die mitgliederstärksten Versicherer ihre Prämien raufsetzen:

  • Die Techniker Krankenkasse, mit 8,2 Millionen zahlenden Mitgliedern und mehr als 2,5 Millionen beitragsfrei Familienversicherten Deutschlands größter Krankenversicherer, setzt den Zusatzbeitrag um 0,5 Prozentpunkte rauf und hebt ihn somit auf 1,2 Prozent an.
  • Die Barmer Ersatzkasse, mit knapp neun Millionen Versicherten zweitgrößte Krankenkasse, berechnet künftig einen Zusatzbeitrag von 1,5 Prozent, was ein Plus von 0,4 Prozentpunkten bedeutet
  • Ebenfalls deutlich anheben müssen ihren Zusatzbeitrag mehrere mitgliederstarke Ortskrankenkassen. Satte 0,6 Prozentpunkte beträgt das Plus demnach bei der AOK Plus, die mit 3,4 Millionen Versicherten größter Krankenversicherer in Sachsen und Thüringen ist. Hier müssen Mitglieder künftig einen Zusatzbeitrag von 1,2 Prozent zahlen.
  • Ebenfalls um 0,6 Prozentpunkte anheben muss ihren Zusatzbeitrag die AOK Sachsen-Anhalt, die allerdings bisher gar keinen Zusatzbeitrag erhoben hatte. Hier beträgt der Zusatzbeitrag künftig 0,6 Prozent.
  • Auch bei der AOK Nordost, die 1,8 Millionen Versicherte in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern zählt, geht der Zusatzbeitrag um 0,6 Prozentpunkte rauf - hier müssen Versicherte künftig 1,50 Prozent Zusatzbeitrag zahlen.
  • Um 0,6 Prozentpunkte verteuert sich der Schutz auch bei der AOK Bremen/Bremerhaven, wo künftig in Summe 1,30 Euro Zusatzbeitrag fällig werden.

Lediglich zwei Krankenkassen senken Zusatzbeitrag

Laut Franke Media haben zum Jahreswechsel lediglich zwei Krankenkassen ihre Prämien herabgesetzt. Dabei handelt es sich aber um Anbieter, die bisher überproportional hohe Beiträge berechneten. Die Betriebskrankenkasse BKK Karl Mayer reduziert den Zusatzbeitrag um 0,4 Prozentpunkte und berechnet künftig 1,50 Prozent. Bei der BKK Herkules beträgt die Korrektur sogar -0,5 Prozentpunkte: Dennoch müssen Mitglieder künftig 1,70 Prozent Zusatzbeitrag zahlen und damit mehr als im Marktschnitt.

Durchschnittlicher individueller Zusatzbeitrag: 1,22 Prozent

In Summe liegt der durchschnittlich zu zahlende Zusatzbeitrag bei den Krankenkassen aber immer noch leicht unter dem Wert, den das Bundesministerium für Gesundheit auf Empfehlung des Schätzerkreises festgelegt hatte. Das Ministerium hat den durchschnittlichen Zusatzbeitragssatz für 2021 bei 1,3 Prozent festgezurrt: Dieser gilt stark vereinfacht für Personen, deren Beitrag durch Dritte getragen wird, etwa Arbeitslosengeld-II-Empfänger. Die Krankenkassen dürfen hingegen einen individuellen Beitrag für ihre Mitglieder festlegen, der zusätzlich zum allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent berechnet wird.

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Nach Berechnungen von Franke Media liegt der individuelle Zusatzbeitrag der Krankenkassen 2021 im Schnitt bei 1,22 Prozent. Gewichtet nach Mitgliederzahl steigt der Wert sogar auf 1,28 Prozent. Im Jahr 2020 hatte er noch stabil bei 1,00 Prozent gelegen.