Amazon, Warren Buffett und JP Morgan scheitern mit Krankenversicherung
Die drei Konzernriesen Amazon, JP Morgan und Berkshire Hathaway schließen das Kapitel Haven Health. Das Joint Venture Haven Health war als betriebliche Krankenversicherung angedacht.
Anfang 2018 verkündeten drei Schwergewichte der US-Wirtschaft die Gesundheitsvorsorge der eigenen Mitarbeiter selbst in die Hand nehmen zu wollen. Bei den Großunternehmen handelte es sich immerhin um Amazon, den größten Online-Händler der Welt, den größten amerikanischen Vermögensverwalter JP Morgan sowie Berkshire Hathaway, die Holdinggesellschaft des Investmentstars Warren Buffett.
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Gemeinsam sollte die Gesundheitsversorgung der zusammen mehr als 1,5 Millionen Mitarbeiter gebündelt und vereinfacht werden. Der Belegschaft und ihren Familien sollte ein Krankenversicherungsschutz angeboten werden. Dabei wollte man sich „frei von Profitinteressen“ machen, hieß es damals. Waren Buffett, CEO von Berkshire Hathaway, wertete den Schritt als Waffe gegen die explodierenden Gesundheitskosten in den USA.
Großkonzerne scheitern mit Vorsorgelösung
Nun vermeldet das gemeinsame Unternehmen das Ende von Haven Health. Das gemeinsame Projekt solle Ende Februar beendet werden. Das geht aus einer Unternehmensmeldung hervor. Demnach habe Haven in den letzten drei Jahren eine breite Palette von Gesundheitslösungen untersucht und neue Wege erprobt, um den Zugang zur Grundversorgung zu erleichtern, Versicherungsleistungen einfacher zu verstehen und einfacher zu verwenden und verschreibungspflichtige Medikamente erschwinglicher zu machen. Zu einem Ergebnis ist man indes nicht gekommen.
Das Scheitern der Zusammenarbeit hatte offenbar vielschichtige Gründe. Das Online-Portal "finanznachrichten.de" fasst einige Punkte zusammen und beruft sich dabei auf mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen. So sei es unter anderem schlicht zu schwierig gewesen das US-Gesundheitssystem neu aufzustellen. Auch sei die Struktur des Joint Venture zu kompliziert gewesen, um die Probleme der drei Unternehmen unter einen Hut zu bringen. Die Konzerne seien zu unterschiedlich in ihrem Aufbau gewesen. Diese erforderten jeweils individuelle Lösungen, die eine gemeinsame Lösung erschwerten.
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Vom Versuch einen gemeinsamen Krankenversicherer zu schaffen, bleibt ein Testballon für weitere Märkte. Insbesondere Amazon hatte sich immer wieder in den Bereichen der Versicherungslandschaft probiert. Mit der Produktversicherung „Amazon Protect“ ist der Online-Händler schon in diversen Märkt vertreten.