Kunst ist beinahe so alt wie die Menschheit an sich. Sowohl Malerei und Skulptur als auch Musik und Tanz treten bereits in der Altsteinzeit in Erscheinung. Zu den frühesten Zeugnissen von Kunst gehören die knapp 40.000 Jahre alten Elfenbeinfiguren aus dem Lonetal, die Flöten aus dem Geißenklösterle oder die Höhlenmalereien aus der Grotte Chauvet. Auch als Form der Repräsentation und als Vermögenswert spielt Kunst seit Jahrhunderten eine herausragende Rolle. Seit der Renaissance wächst mit dem gebildeten Kunstsammler ein neuer Typus heran: Kaufleute und Adlige drückten damit ihren Wohlstand aus und repräsentierten ihre Stellung nach außen. Und spätestens seit dem 18. Jahrhundert sind Kunst-Investments Zeichen für guten Geschmack, als das wohlhabende Bürgertum seinen Stil dem Adel annäherte und sich mit Kunst- und Kulturgütern umgab. Kunst zu besitzen war nicht nur Ausdruck von Reichtum und Stolz, sondern eben immer auch Zeichen von Kultiviertheit und hoher Bildung.

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Das bedeutet: Kunst gilt als ältester von Menschenhand geschaffener Sachwert. Sie sichert kulturelle Werte und konserviert Geschichte – und ist eben ein herausragender Vermögenswert. Das wusste schon die New Yorker Pop Art-Legend Andy Warhol in den 1970er Jahren: „Making money is art, and working is art and good business is the best art.“ Das heißt so viel wie: Geld machen ist eine Kunst und gute Geschäfte sind die beste Kunst. Das sollte sich bewahrheiten: Jahrzehnte später machen Investoren viel Geld mit seiner Kunst. So wurde beispielsweise „Silver Car Crash (Double Disaster)“ 2013 bei Sotheby‘s in New York für 105,4 Millionen US-Dollar versteigert worden. Und die beiden Bilder „Triple Elvis“ und „Four Marlons“ erbrachten 2014 bei einer Auktion ebenfalls in New York zusammen 135 Millionen US-Dollar.

450 Millionen US-Dollar für „Salvator Mundi“ von Leonardo da Vinci

Das sind vergleichsweise Schnäppchen, schaut man sich die teuersten Werke der Welt an, die je verkauft worden sind. Weiterhin ist das teuerste Gemälde „Salvator Mundi“ von Leonardo da Vinci, das im Jahr 2017 im Auktionshaus Christie's für über 450 Millionen US-Dollar verkauft wurde. Für mehr als 179 Millionen US-Dollar wechselten Pablo Picassos „Frauen von Algier“ den Besitzer, während für das Gemälde „Nu couché“ („Red Nude“) des italienischen Malers, Zeichners und Bildhauers Amadeo Modigliani rund 170 Millionen US-Dollar fällig wurden.

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Das sind Summen, die selbst für die allermeisten institutionellen Investoren nicht einmal im Traum denkbar sind. Der Vorteil: Als Wertspeicher bietet sich auch Kunst an, die viele Stockwerte unterhalb dieser Spitzenwerte angesiedelt sind. So schreibt zum Beispiel die Kunstinvestment-Boutique The Global Fine Art GmbH: „Bei Vermögenden und bei vielen institutionellen Anlegern ist Kunst als Wertspeicher ein fest etablierter Bestandteil der Portfoliostrategie. In Zeiten schwankender Finanzmärkte, ohne jede zeitnahe Aussicht auf Zinserträge, steigt die Nachfrage nach finanzmarktunabhängigen Sachwerten erheblich an. Kunst ist ein ethisch korrekter Sachwert mit solidem Wertsteigerungspotenzial bei gleichzeitiger großer Werthaltigkeit und Schwankungsstabilität. Verschiedene Studien zeigen, dass man langfristig mit Kunstwerken nachhaltig Zuwächse erwirtschaften kann.“ Der weltweite Kunst- und Antiquitätenmarkt setzte im vergangenen Jahr rund 64 Milliarden US-Dollar um.

Kunst bietet finanzielle und emotionale Rendite

Wirtschaftliche Auswertungen ergeben, dass bei Kunstinvestments im Durchschnitt eine jährliche Rendite von sieben Prozent jährlich bei einer durchschnittlichen Haltedauer von elf Jahren realisiert werden kann. Bei den Top 100-Künstlern sind es laut Berechnungen sogar acht Prozent. Ein anderer Wert besagt: Der Index für zeitgenössische Kunst hat laut „Art & Finance Report“ von Deloitte in den vergangenen 20 Jahren um 10,71 Prozent und in den vergangenen 50 Jahren um 10,85 Prozent – jeweils pro Jahr – zulegen können. Weitere interessante Zahlen liefert ebenso der „Art & Finance Report“. Danach maximiert der Haltedauer-Effekt die Wahrscheinlichkeit eines positiven Ergebnisses: „Kunstwerke, die über 10 Jahre nach Kauf erst wieder verkauft wurden, profitierten von diesem Effekt. Die Studie analysiert über 10.500 Impressionisten, moderne und zeitgenössische Werke, die zwischen 2014 und 2018 bei Auktionen verkauft wurden. Dabei hatten diese Werke eine höhere bereinigte Rendite und bedeutend weniger Wertschwankungen als Kunstkäufe mit kurzfristiger Absicht.“

Gerade auch unter Nachhaltigkeitsaspekten ist Kunst sehr interessant. Kunst ist ein ethisch korrekter Sachwert und bietet die Möglichkeit, Geld und Kapital ethisch, ökologisch nachhaltig und sozialverträglich zu investieren. Investoren suchen in Zeiten, in denen Umweltprobleme, Erderwärmung und Zerstörung von Lebensräumen großes Diskussions- und Krisenpotenzial bieten, genau solche Zugänge zu einer doppelten, also finanziellen und emotionalen Rendite. Und Kunst bietet genau diese beiden Renditeformen und fungiert damit als nachhaltiger, wachstumsstarker Wertspeicher. Mit Kunst können Anleger sicherstellen, dass sich ihr Geld positiv auf die Gesellschaft und die Welt im Allgemeinen auswirkt. Damit lässt sich Kunst mehr und mehr mit dem vielfach gewünschten Ansatz des Impact Investing, also es wirkungsorientierten Investierens, in Verbindung bringen. Auch unter den bekannten ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) als Basis für nachhaltiges Wirtschaften wird das deutlich: Kunst fällt unter den Aspekt "Social", Kunstinvestitionen dienen zur Unterstützung von Künstlern und erhalten ein wertvolles Kulturgut.

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Fotografien ermöglichen breite Streuung des Kapitals

Ein zusätzlicher ökonomischer Vorteil: Ein Kunstwerk kann jederzeit verkauft werden, die Preise kann man über die Suchmaschinen erfragen oder auch über Kataloge der große Auktionshäuser im Internet. Der Ertrag aus den Investments ist nach einem Jahr steuerfrei. Eine professionelle Versicherungsanalyse durch internationale Konzerne ermöglicht eine unabhängige, fundierte, zeitaktuelle Bewertung der Kunstwerke.

Für den Einstieg in diese Investmentwelt eignen sich vor allem Fotografien. Erst seit 1972 wird Fotografie als Kunst anerkannt und erfreut sich immer größerer Bekanntheit durch weltweit bekannte Künstler wie Vivian Maier, Professor Georg Gerster oder August Sander. Fotografien sind außerdem – bei hoher Qualität und großer Bedeutung – relativ günstig zu erwerben. Der Einstieg ist – im Gegensatz zu Gemälden, Skulpturen und anderen Werken – bereits mit wenigen 1000 Euro pro Kunstwerk möglich. Das ermöglicht eine breite Streuung des Kapitals beim Kauf international etablierter Künstler mit kleinen Auflagen und hohem Wertsteigerungspotenzial.

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Damit ist es für Vermögensverwalter und Finanzberater und -anlagenvermittler ein sinnvoller Schritt, sich mit Kunstinvestments zu befassen und ihren Kunden diesen Zugang zu ermöglichen. Kunst ist eine relevante Assetklasse, die insbesondere bei schwankenden Kapitalmärkten eine wohltuende Alternative für langfristig orientierte Investoren bieten kann.

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