Britannien: Mehr als 2 Milliarden Euro für Betriebsunterbrechungsschäden
Die Corona-Pandemie kostet allein die britischen Versicherer über 2,8 Milliarden Euro. Das teilte deren Verband ‚Association of British Insurers‘ (ABI) mit. Der Großteil der geschätzten Schadenzahlungen für 2020 entfällt dabei auf Ansprüche aus Betriebsunterbrechungsversicherungen.
Auch an den Wochenenden veröffentlicht der britische Dachverband der Versicherer Branchenzahlen. So wurden am Samstag, den 20.02.2021, neueste Schätzungen bezüglich der versicherten Schäden infolge der Corona-Pandemie vorgelegt. Die Zahlen beziehen sich auf britische Ansprüche, die ab Mitte 2020 bis Ende Januar 2021 in den Versicherungssparten Betriebsunterbrechung, Reisen, Veranstaltungen aber auch Lebens-, Krankheits- und Einkommensschutzversicherungen angefallen sind.
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Die ‚Association of British Insurers‘ (ABI) rechnet mit Zahlungen von bis zu 2,5 Mrd. britischen Pfund - das entspricht knapp 2,89 Mrd. Euro. Darin sind enthalten:
- für Ansprüche aus Betriebsunterbrechungsversicherungen: 2 Mrd. Pfund (etwa 2,3 Mrd. Euro)
- 204 Millionen Pfund Sterling (etwa 236 Mio. Euro) für Covid-19 bezogene Schäden im Bereich Leben, Schwere Krankheit und Einkommensschutz
- 152 Millionen Pfund (etwa 176 Mio. Euro) im Bereich Reiseversicherungen
- 121 Mio. GBP (139 Mio. Euro) für andere Versicherungsansprüche; einschließlich Veranstaltungen, Hochzeiten und Haftpflichtversicherungen
„Vertrauen in Versicherungsprodukte stärken“
Über alle Sparten hinweg wurden bisher 123.000 Ansprüche beglichen, teilte der Verband weiterhin mit. Weitere 9.000 Betroffene hätten ab Mitte Januar 2021 Teilzahlungen erhalten. Dafür seien bis Mitte Januar 2021 insgesamt 697 Millionen Pfund (806 Mio. Euro) aufgewendet worden. „Die Covid-19-Pandemie hat beispiellose Auswirkungen und wird eines der größten versicherten Ereignisse der letzten Zeit sein. Diese jüngsten Schätzungen belegen die Bandbreite der Unterstützung, die ABI-Mitglieder ihren Kunden aufgrund von Covid-19-bezogenen Ansprüchen in einer Vielzahl von Versicherungspolicen erwarten“, so Huw Evans, der Generaldirektor des ABI. Die Pandemie habe aber auch „unangenehme Lücken“ zwischen den Erwartungen der Menschen und ihrem tatsächlichen Versicherungsschutz offenbart. „Wir müssen aus diesem beispiellosen Ereignis Lehren ziehen und unsere Anstrengungen verdoppeln, um das Vertrauen der Verbraucher in Versicherungsprodukte zu stärken“, so Evans.
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Ein Appell, der nicht von ungefähr kommt. Bereits im Sommer 2020 zeigten Umfragen, dass das Ansehen der privaten Versicherer in der Coronakrise massiv gelitten hat - auch in Frankreich und Großbritannien.