Psychische Erkrankungen wieder gestiegen
Die krankheitsbedingten Fehlzeiten Erwerbstätiger sind im vergangenen Jahr leicht gesunken. Gleichzeitig fallen Arbeitnehmer immer häufiger wegen psychischer Erkrankungen aus. Fast jeder fünfte Fehltag war im vergangenen Jahr psychisch bedingt.
Die Zahl der Krankheitstage die Arbeitnehmer aufgrund von Krankschreibungen der Arbeit fern blieben, ist erneut gefallen. Nach dem es in 2018 einen neuen Rekordwert (15,5 Tage) gegeben hatte, waren die Fehltage in 2018 auf 15,4 gesunken. Im Jahr 2020 waren Erwerbspersonen durchschnittlich 15,1 Tage krankgeschrieben. Das zeigt eine aktuelle Vorabauswertung des Gesundheitsreports 2021 der Techniker Krankenkasse (TK).
Anzeige
Dies habe vornehmlich an der weniger stark ausgeprägten Erkältungswelle gelegen. So fielen 2018 durchschnittlich 2,55 Fehltage pro Erwerbsperson auf das Konto von Grippe und Co., im Jahr 2019 waren es 2,37 und im letzten Jahr ging der Wert nochmal runter auf 2,29 Fehltage. Das entspricht gegenüber 2018 einem Rückgang von rund zehn Prozent.
Bundesweit sei im Jahr 2020 fast jeder fünfte Fehltag (19,7 Prozent) psychisch bedingt gewesen. Dazu gehörten Krankschreibungen aufgrund psychischer Diagnosen wie Depressionen und Angststörungen. Mit durchschnittlich 2,98 Arbeitsunfähigkeitstagen pro Kopf hätten sie sogar noch einmal gegenüber den Vorjahren zugelegt (2019: 2,89; 2018: 2,77; 2017: 2,71 Tage).
"Während bei fast allen Diagnosen ein Rückgang festzustellen ist, haben die Krankschreibungen aufgrund psychischer Probleme auch 2020 wieder leicht zugenommen. Diesen Trend beobachten wir seit mehreren Jahren, nicht erst seit Corona. Mit einem Anteil von rund 20 Prozent machen die psychischen Diagnosen damit das dritte Jahr in Folge den höchsten Anteil der krankheitsbedingten Fehlzeiten aus - noch vor Rückenbeschwerden und Erkältungskrankheiten.", sagt TK-Chef Jens Baas.
Anzeige
Die Krankschreibungen aufgrund der Diagnose Covid-19 hätten dagegen eine eher untergeordnete Rolle im Vergleich zu den anderen Erkrankungen gespielt. Insgesamt verzeichnete die Krankenkasse im letzten Jahr rund 5,3 Millionen Krankschreibungen, davon 26.833 aufgrund von Covid-19.