Generali stellt neuen Fünf-Jahres-Plan vor
Die Generali Gruppe präsentiert einen neuen Fünf-Jahres-Plan. 3,5 Milliarden Euro will der Versicherer in den kommenden Jahren investieren: und verspricht, die von Corona betroffenen Volkswirtschaften zu unterstützen. Das Geld soll in Infrastruktur, digitale Projekte und nachhaltige Anlagen fließen. Konzernchef Philippe Donnet nennt die Coronakrise die "größte Krise seit dem Zweiten Weltkrieg".
Es war der 26. Dezember 1831, als die Generali in Triest, damals noch zu Österreich gehörend, gegründet wurde. Der Versicherer feiert im Jahr 2021 folglich seinen 190. Geburtstag, und dieses Jubiläum nimmt die Firmenspitze zum Anlass einen neuen 5-Jahres-Plan zu präsentieren.
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Das neue Programm trägt den hübschen Namen „Venice 190“: italienischer Begriff für den Phoenix, der aus der Asche steigt. Aber auch Anspielung auf Venedig, wählten die Gründer doch den Markuslöwen der Lagunenstadt für ihr Emblem. Und so kommt auch der Pressetext des Versicherers mit hehren Ansprüchen daher. Die Generali versteht ihr Investitionsprogramm als Beitrag, um die Erholung der von Covid-19 betroffenen europäischen Volkswirtschaften zu unterstützen – beginnend in Italien, Frankreich und Deutschland, aber auch in anderen europäischen Staaten.
3,5 Milliarden - mehrheitlich für die Realwirtschaft
Konkret will der Versicherer 3,5 Milliarden Euro in den kommenden fünf Jahren investieren. Dies soll über die Multi-Boutique-Plattform der Firmentochter Generali Investments umgesetzt werden: eine Plattform, die aktuell acht spezialisierte und autonom agierende Einheiten unter sich vereint. Die Auswahl der Initiativen wird von einem Komitee des Geschäftsbereichs Asset & Wealth Management getroffen, verantwortet von Carlo Trabbatoni. Der Plan stehe sowohl Drittfonds als auch institutionellen Anlegern offen, berichtet die Generali.
Geführt werden soll das Komitee von Generalis Immobilien-Chef Aldo Mazzocco. Das Besondere: Es verpflichtet sich, die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung als Maßstab zu nehmen, die die Vereinten Nationen (UN) 2012 auf einer Konferenz in Rio definiert haben. Das beinhaltet unter anderem Ziele wie Armutsbekämpfung, Bewahrung der Ökosysteme, Sofortmaßnahmen gegen den Klimawandel oder die Gleichstellung der Geschlechter.
Die Generali entdeckt also ihr soziales Gewissen - und will vor allem in kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und die Realwirtschaft investieren. Bereits im Jahr 2020 habe man mehr als eine Milliarde Euro investiert, heißt es im Pressetext. Hier sollen nun jährlich weitere 500 Millionen Euro hinzukommen. Die internationalen Investmentfonds sollen in die Schwerpunkte Infrastruktur, Innovation und Digitalisierung, kleine und mittlere Unternehmen (KMU), grüner Wohnungsbau, Gesundheitseinrichtungen und Bildung fließen.
„Das 190-jährige Jubiläum fällt in ein entscheidendes Jahr, in dem wir die schwerste globale Krise der Nachkriegszeit überwinden und die Grundlagen für einen weltweiten Aufschwung auf breiter Front schaffen müssen. Mit Fenice 190 wollen wir eine Führungsposition einnehmen und ein konkretes Vermächtnis für die Zukunft hinterlassen“, sagt Konzernchef Philippe Donnet. Er spricht von einem "Neustart der europäischen Wirtschaft, während wir gleichzeitig die Eingliederung derjenigen fördern, die am stärksten von der Krise betroffen sind.“
Human Safety Net - von Generali gegründete Stiftung
Im Pressetext nennt die Generali Beispiele für ihre sozialen Investments. Ein Projekt ist "The Human Safety Net": eine Stiftung, die mit dem Ziel gegründet wurde, das Potenzial gefährdeter Menschen und ihrer Familien in Gemeinden zu fördern. Unter anderem unterstützt die Stiftung Start-ups von Flüchtlingen und unterstützt Eltern von Kindern bis sechs Jahren, die in Armut leben.
Im Herbst wird es zudem die erste Verleihung des EnterPrize geben, einer Initiative, die sich an kleine und mittlere Unternehmen in Europa richtet. Ziel ist es, die KMU zu ermutigen, nachhaltige Geschäftsmodelle einzuführen, diejenigen sichtbar zu machen, die dies bereits getan haben, und die öffentliche Debatte zu diesem Thema anzuregen.
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Blickt man auf die Summe, die Generali Investments betreut, sind 3,5 Milliarden Euro in fünf Jahren ein kleiner Teil. 517,9 Milliarden an Vermögen verwaltet die Generali-Tochter aktuell.