München, Köln und Hamburg sind die größten Versicherungsstandorte
München bleibt auch 2020 die Versicherer-Hauptstadt von Deutschland: In der bayerischen Metropole sind die meisten Mitarbeiter der Assekuranzen und Vermittler tätig. Köln, Hamburg und Stuttgart folgen auf den Plätzen. Die meisten Stellenstreichungen waren in Frankfurt am Main zu beklagen: Die Stadt verlor 500 Mitarbeiter.
München ist die größte Versicherer-Metropole in Deutschland: Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Bundesagentur für Arbeit im Auftrag des Arbeitgeberverbandes der Versicherer (AGV). 30.100 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Versicherungsgewerbe zählte die Stadt an der Isar zum Stichtag 30. Juni 2020. Damit könnten die Versicherungs-Beschäftigten zum Beispiel die WWK Arena in Augsburg komplett allein füllen. Unter die Statistik fallen laut Arbeitgeberverband nicht nur Mitarbeiter der Versicherer, sondern auch Beschäftigte der Versicherungsvermittler.
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Sitz der Munich Re und Allianz
Die Stärke Münchens als Versicherungsstandort verwundert nicht, haben hier doch einige der größten Versicherer Europas ihren Hauptsitz. Darunter die Allianz, Platzhirsch der Branche. Aber auch Konzerne wie die Munich Re, größter Rückversicherer der Welt. Insgesamt wählten etwa 60 Versicherer die bayrische Landeshauptstadt als ihren Firmensitz.
Auf Rang zwei platziert sich wie im Vorjahr Köln mit 24.550 Versicherungs-Mitarbeitern. In der Rheinmetropole sind zum Beispiel die Deutschland-Töchter der Axa, die Gothaer oder die DEVK beheimatet. Wie auch in den Vorjahren ist Hamburg mit rund 18.480 Beschäftigten drittgrößter Standort der Branche. Es folgen Stuttgart (13.950), Hannover (12.960), Düsseldorf (10.880) und Berlin (10.030). Alle anderen Städte zählen weniger als 10.000 Beschäftigte (siehe Grafik).
Frankfurt am Main verliert 500 Versicherer-Stellen
Die Statistik weist auch aus, in welchen Städten die meisten Stellen verloren gingen. 2020 bildete hier Frankfurt am Main den Negativ-Rekord: Die Statistik weist 500 Mitarbeiter weniger als im Vorjahr aus. Es folgen Köln (-380), Karlsruhe (-180) sowie Hamburg (-140). Ursache hierfür müssen nicht zwangsläufig Stellenstreichungen sein. Auch, wenn Versicherer Standorte verlegen oder viele Menschen in den Ruhestand wechseln, ohne dass die Stellen neu besetzt werden, kann das zum Schrumpfen der Beschäftigtenzahl beitragen.
Die meisten Zugewinne bei den Beschäftigten konnten hingegen die Städte Wiesbaden (+390 Mitarbeiter), Düsseldorf (+240) und Münster (+230) verzeichnen.
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Der AGV hat in dieser Woche auch neue Branchenzahlen der Versicherer veröffentlicht. Trotz Coronakrise hat sich die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei den deutschen Versicherern 2020 erhöht, sodass die Branche nun 203.300 Personen beschäftigt. Das bedeutet ein Plus gegenüber dem Vorjahr um 0,6 Prozent. Hingegen ging die Zahl der Azubis erneut zurück: Bildete die Branche 2019 noch 10.600 Nachwuchskräfte aus, waren es 2020 nur noch 10.300 (-2,8 Prozent).