DVAG feiert sechstes Rekordjahr in Folge
Die Deutsche Vermögensberatung (DVAG) blickt trotz Corona-Krise auf ein gutes Geschäftsjahr zurück und kann erneut einen Rekordgewinn vermelden. Demnach wuchs Europas größter Allfinanzvertrieb zum sechsten Mal in Folge und erlöste einen Umsatz von 1,98 Milliarden Euro. Lediglich ein Bereich verlor an Boden.
- DVAG feiert sechstes Rekordjahr in Folge
- DVAG legt in fast allen Bereichen zu
Die Deutsche Vermögensberatung hat die Geschäftszahlen für das Jahr 2020 veröffentlicht und kann, wie in den vergangenen Jahren, neue Rekorde bei Umsatz und Gewinn vermelden. Gerade im Hinblick auf die teilweise massiven Einschränkungen für persönliche Beratungsgespräche während der Corona-Zeit sind die neuerlichen Rekordergebnisse durchaus bemerkenswert.
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Der Umsatz kletterte auf 1,98 Milliarden Euro, was ein Plus von 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Der Jahresüberschuss kletterte um 4,0 Prozent und lag damit bei 211,8 Millionen Euro. Auch das Ergebnis vor Steuern habe deutlich zulegen können. Hier kletterten die Zahlen um 5,7 Prozent auf 338,4 Millionen Euro. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor.
„Wir sind dieses Jahr trotz Abstandsregeln näher zusammengerückt. Gemeinsam sind wir vom Krisen- in den Kreativmodus gewechselt und haben gezeigt, dass unser Geschäftsmodell krisensicher ist und wir wirkungsvoll auf die sich ändernden Bedingungen reagieren können. Wo andere sparen wie nie zuvor, investieren wir. Dieser Kurs hat in den vergangenen Jahren maßgeblich zu unserem Erfolg beigetragen und wir werden ihn 2021 beibehalten", sagte DVAG-Vorstandschef Andreas Pohl.
Konzern punktet durch digitale Lösungen
Insbesondere der Weitblick bei der technischen Ausstattung der Vermittler konnte im vergangenen Jahr helfen. Während andere Vertriebe Corona-bedingt kurzfristig auf Videoberatung umschalten mussten, hatten die Vermögensberater bereits einen gut ausgestatteten digitalen Werkzeugkasten. Bereits im Mai 2010 und damit vor über zehn Jahren erhielten die ersten Vertriebler iPads sowie drei unternehmenseigene Apps an die Hand. Seither schraubte der Konzern an weiteren Werkzeugen und steckte jährlich schon mal hohe zweistellige Millionenbeträge in die IT-Unterstützung. Das aktuelle Prunkstück ist das Ergebnis einer Kooperation mit dem FinTech-Brutkasten FinLeap. Gemeinsam wurde die Anwendung „Vermögensplanung Digital” gebaut. Eigentlich sollte die neue Software erst im zweiten Halbjahr 2020 ausgerollt werden. Durch die von der Bundesregierung verhängten Maßnahmen sei der Livegang jedoch vorgezogen worden. Das neue Tool soll unter anderem die Möglichkeiten von Videokonferenzen und einer komplett digitalen Beratungsstrecke inklusive Fernunterschrift vereinen.
Eine wichtige Stellschraube für das Wachstum bleibt die Personalpolitik des Finanzvertriebs, die entgegen dem Branchentrend läuft. Während viele Marktteilnehmer ihre Unternehmen verstärkt digitalisieren und den Vertrieb schrumpfen lassen, holt sich der Finanzdienstleister mehr Handelsvertreter als Partner in die Filialen. In Summe habe die DVAG Ende des Jahres über 18.000 selbstständige hauptberufliche Vermittler gehabt. Diese hätten sich auf über 5.000 Geschäftsstellen verteilt. Ende 2017 waren es noch 14.500 Vermögensberater in bundesweit 3.452 Direktionen.
Eine große Rolle an diesem deutlichen Sprung dürfte dabei der Wechsel aus dem Lager der früheren Generali-Vertreter spielen. Der italienische Versicherer hat die deutsche Konzerntochter Generali Leben abgewickelt und ließ damit den Vertretern die Geschäftsgrundlage wegbrechen. Nach dem die Generali ihren Exklusivvertrieb dichtgemacht hatte, sollten sich zum 01. Juli 2018 die rund 2.800 Mitarbeiter als freie Handelsvertreter der Deutschen Vermögensberatung (DVAG) anschließen. Laut Unternehmensangabe habe der Konzern die Anzahl der im Jahr 2018 gewechselten ehemaligen Vermittler der Generali nicht nur stabil halten können, sondern sogar um netto 72 ausgebaut.
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Und: Die DVAG bleibt am Ball, um neue Vermögensberater zu gewinnen. Im Kampf um Mitarbeiter war das Unternehmen Anfang März trotz Corona-Krise in die Offensive gegangen. Eine Kampagne zur Mitarbeitergewinnung setzt darauf, die ‚Krise als Chance‘ zu verstehen und will eine „Informationsoffensive für den Zukunftsberuf Vermögensberater“ schaffen. Zum Repertoire zählten dabei unter anderem ganzseitige Anzeigen in Deutschlands auflagenstärkster Tageszeitung und zahlreiche Social Media-Aktivitäten.
DVAG legt in fast allen Bereichen zu
Beim Blick auf die einzelnen Sparten zeigt sich ein nahezu komplett gutes Bild. Denn lediglich beim Neugeschäft im Bereich Bausparen sowie im Bereich Schaden- und Unfallversicherung gab es rückläufige Zahlen. Die erlöste Bausparsumme sank um 2,7 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Der Bestand liegt in diesem Segment stabil bei 23,5 Milliarden Euro.
Ein sattes Plus spielten Baufinanzierungen ein. Das Neugeschäft mit Baufinanzieren wuchs um 10,2 Prozent auf rund 3,7 Milliarden Euro. Damit liege der Gesamtbestand inklusive Baudarlehen bei 222,8 Milliarden Euro. Das sind 4,0 Prozent mehr als im Jahr 2019.
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Das Geschäft mit Lebensversicherungen legte im Jahr 2020 wieder deutlich zu. 2019 war das Neugeschäft um 11,1 Prozent geklettert. Anno 2020 habe das Frankfurter Unternehmen einen Sprung von 3,2 Prozent nach oben machen können und hat damit 17,1 Milliarden Euro Neugeschäft produziert. Dadurch seien auch die Bestände im Segment Leben um 4,1 Prozent auf 166,1 Milliarden Euro angestiegen. Beachtlich ist der Trend bei der staatlich geförderten Altersvorsorge, speziell bei Riester-Policen. Hier habe die DVAG den Bestand um 39.238 auf 1.375.000 Policen ausbauen können. Das entspreche einem Marktanteil von 30 Prozent.
DVAG-Ergebnisse in der Übersicht:
- Umsatz legt um 5,9 Prozent auf 1,98 Milliarden Euro
- Jahresüberschuss steigt um 4,0 Prozent auf 211,8 Millionen Euro
- Leben-Geschäft wächstum 4,1 Prozent auf 166,1 Milliarden Euro
- Neugeschäft im Bereich Leben steigt um 3,2 Prozent auf 17,1 Milliarden Euro
- Neugeschäft Investment steigt um 55,2 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro
- Gesamtbestand Verträge wächst um 4,0 Prozent auf 222,8 Milliarden Euro
Im Schaden- und Unfallsegment musste der Finanzdienstler Minus hinnehmen. Hier sei die Produktion um 6,5 Prozent auf 376,5 Millionen Euro gefallen. Die Ursache für den Rückgang liege fast ausschließlich im unterjährigen Ausfall von Prämieneinnahmen in der Kfz-Versicherung. Beim Bereich Schaden- und Unfall stiegen die gebuchten Beiträge um 0,9 Prozent auf nun 2,5 Milliarden Euro. Auch beim Geschäft mit Krankenversicherungen habe der Vertrieb zulegen können. Mit einem um 13,7 Prozent verbesserten Neugeschäft sei die Jahressollprämie auf 57,6 Millionen Euro erhöht worden.
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Auch der Bereich Investment habe deutlich zulegen können. Hier sei das Neugeschäft um 55,2 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro gestiegen. Den Bestand beim Investment-Geschäft habe der Konzern um 3,3 Prozent auf 30,3 Milliarden Euro vergrößern können.
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