Die Corona-Pandemie hat auch die Lieferketten gefährdet: speziell in Zeiten des ersten Lockdowns konnten benötigte Waren, Bauteile oder Werkzeuge oft nicht rechtzeitig geliefert werden, weil die Grenzen dicht waren und ganze Volkswirtschaften in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt. Die Bundesregierung reagierte darauf, indem sie den Warenkredit-Versicherern ordentlich Last von den Schultern nahm. 30 Milliarden Euro schwer war der Schutzschirm, den der Bund aufspannte.

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Doch dieser Schutzschirm wird nun nicht verlängert, wie Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), am Mittwoch mitteilt. „Der gemeinsame Schutzschirm des Bundes und der Warenkreditversicherer läuft vereinbarungsgemäß am 30. Juni 2021 aus. Gespräche mit dem Bund über eine darüber hinausgehende Verlängerung gibt es derzeit nicht, eine erneute Verlängerung wird von allen beteiligten Warenkreditversicherern nicht angestrebt“, sagt Asmussen.

Den Schutzschirm wertet Asmussen als Erfolg. Man habe „das Ziel erreicht, die im Zuge der Corona-Pandemie gefährdeten Lieferketten der deutschen Wirtschaft aufrechtzuerhalten. Im aktuellen wirtschaftlichen Umfeld ist ein Kollaps der Lieferketten – auch dank der umfangreichen und zielgerichteten Unterstützungsmaßnahen der Bundesregierung für die deutsche Wirtschaft – aber nicht mehr zu befürchten“. Damit entfalle der ursprüngliche Zweck des Schutzschirms: „Versicherungsschutz kann und sollte wieder ausschließlich auf Basis marktwirtschaftlicher Prinzipien zur Verfügung gestellt werden“, positioniert sich der GDV-Chef. Der Schirm war zunächst im April 2020 aufgespannt und im Dezember verlängert wurden.

"Wichtiges Zeichen an die deutsche Wirtschaft"

Dass die Garantie des Bundes notwendig war, daran haben Branchenbeobachter keinen Zweifel. “Der Schutzschirm war ein wichtiges Zeichen für die Kreditversicherungswirtschaft und vor allen Dingen für die deutsche Wirtschaft. Wenn es den Schutzschirm nicht gegeben hätte, wäre die deutsche Wirtschaft im schlimmsten Fall komplett zusammengebrochen, weil die Essenz daraus ein Streichen von Deckungssummen gewesen wäre“, schrieb Marco Lotz, Geschäftsführer der MKM Group und auf Kreditversicherungen spezialisiert, in einem Gastbeitrag für den Versicherungsboten. Auch, weil viele Insolvenzen infolge der Coronakrise drohen: Das Ausfallrisiko also auch für die Versicherer groß wäre.

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Der Bund garantiert, Entschädigungs-Zahlungen von bis zu 30 Milliarden Euro zu übernehmen. Im Gegenzug verpflichteten sich die Versicherer, Kreditlinien im Umfang von 400 Milliarden Euro abzusichern. Aber auch für die Kreditversicherer war die Garantie teuer. Im Gegenzug geben sie rund 60 Prozent (bis Ende 2020: 65 Prozent; seit 2021: 58,5 Prozent) ihrer Beitragseinnahmen an den Bund ab. Schäden werden im Rahmen der Bundesgarantie im Verhältnis 90:10 geteilt: 90 Prozent zahlt der Bund, 10 Prozent die Kreditversicherer.