Sechs BU-Versicherer sind besonders stabil
Wie stabil sind die deutschen Berufsunfähigkeitsversicherer? Dieser wichtigen Frage widmet sich der map-Report 918. Dabei wird neben dem Geschäftsverlauf auch die langfristige Stabilität untersucht. Sechs Versicherer erhielten eine "exzellente" Benotung. Dafür mussten sie mindestens 80 Prozent der zu erzielenden Punkte erreichen.
„Stabilität bedeutet auch Vertrauen. Im Umkehrschluss gefährdet Instabilität das Vertrauen. Also muss es gelingen, Stabilität statt Preis an die erste Stelle bei der Produktauswahl zu setzen“, kommentiert Michael Franke, geschäftsführender Gesellschafter bei Franke & Bornberg und Herausgeber des map-Reports. Die Studie ist auf der Webseite des Ratinghauses kostenpflichtig bestellbar.
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Die aktuelle Auswertung zeigt aber erneut, dass es mit Blick auf Transparenz der Versicherer noch Lücken gibt. Der map-Report hat seit Jahren damit zu kämpfen, dass nicht alle Anbieter bereit sind, Daten zur Verfügung zu stellen: unabhängig von der Sparte. 27 Gesellschaften erreichten nun eine Gesamtbewertung, während weitere 27 Anbieter nur zum Teil bewertet werden konnten.
Um die Stabilität der BU-Versicherer zu bewerten, hat Franke & Bornberg mehrere Kriterien unter die Lupe genommen, um zu schauen, wie nachhaltig und zukunftsfest die Anbieter ihr BU-Geschäft gestalten. Angesichts anhaltend niedriger Zinsen wird das BU-Geschäft für viele Lebensversicherer wichtiger, weil bei Altersvorsorge-Produkten das Neugeschäft schwächelt und Garantiezusagen das Geschäft belasten. Der zunehmende Wettbewerb verschärft aber den Preiskampf um neue BU-Kunden zusätzlich.
Deshalb hat Franke & Bornberg die Beitragskalkulation der Versicherer für 2021 anhand mehrerer Berufsgruppen untersucht. Und einige nicht so erfreuliche Tendenzen beobachtet. Die jeweilige Durchschnittsprämie des Marktes wird von einigen Anbietern um bis zu 30 Prozent unterschritten – wenige Ausnahmewerte liegen sogar noch darunter. „Ein solches Pricing ist in einem wettbewerbsgeprägten, stark ausdifferenzierten Markt nur schwer mit einer strengen Risikoselektion zu rechtfertigen. Es zeigen sich deutliche Tendenzen einer Unterkalkulation“, heißt es hierzu im Pressetext.
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Das Ratinghaus kritisiert erneut die Preispolitik und Berufsgruppen-Differenzierung einiger Anbieter. Hier ist in den letzten Jahren ein Wettbewerb um so genannte gute Risiken entstanden. Während sich beispielsweise Berufe wie Anwälte recht preiswert versichern können, finden Berufe mit hohen Gesundheitsrisiken wie Dachdecker oder Pfleger kaum oder nur teuer eine Absicherung.