Dark Social – The Dark Side of Social Media? Nein, das Gegenteil ist der Fall
Der Begriff „Dark Social“ wird immer populärer und klingt im ersten Moment nach dem Darknet für Social Media. Bei ihm schwingt etwas Schummriges, Geheimnisvolles, fast schon Illegales mit. Was alles nicht zutrifft. MarKo Petersohn bringt mit seinem Artikel etwas Licht ins Dunkel. Er erklärt Ihnen, was es mit Dark Social auf sich hat und warum und wie Sie es in ihrer Onlinekommunikation einbinden sollten.
Klären wir direkt zu Anfang einmal den Begriff „Dark Social“. Er wurde 2012 in einem Artikel der Zeitschrift „The Atlanctic“ geprägt. Alexis Madrigal beschrieb damit die Tatsache, dass Menschen zunehmend URLs kopieren und via Chats, Messenger oder E-Mails teilen. Bis auf das „Dark“ verbindet Dark Social somit nichts mit dem Darknet.
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Im Prinzip ist Dark Social das Gegenstück zur öffentlichen und nachverfolgbaren Social-Media-Kommunikation. Es ist das private, nicht öffentliche Teilen von Internetinhalten. Wobei hiermit mittlerweile sämtlicher Online-Traffic beschrieben wird, den man keiner genauen Quelle (Soziale Netzwerke oder Google-Suche) zuordnen kann. Laut RadiumOne geschehen sogar 84 Prozent aller Social Media Erwähnungen und Shares via Dark Social (siehe Grafik)
Schön und gut, aber was hat Dark Social nun mit Ihnen zu tun?
Dark Social beschreibt also schlicht den Zustand, dass Webseitenbetreiber darüber im Dunkeln tappen, woher die Besucher der Webseite genau kommen. Und das wird auch bei Ihnen oft der Fall sein. Denn mehr als 80 Prozent aller im Internet geteilten Inhalte sind Dark Social. Den mit Abstand größten Teil machen dabei Instant Messenger wie WhatsApp, der Facebook-Messenger oder Telegram aus. Und hier wird es interessant.
Marko Petersohn
Marko Petersohn
Das As im Ärmel der Versicherungsbranche, wenn es um die Kommunikation in der neuen Medienrealität geht. MarKo Petersohn hat mehr als 20 Jahre Erfahrung im Onlinemarketing und ist seit 2010 ausschließlich für die Assekuranz aktiv. Er hilft Gesellschaften und Vermittlern, sich zukunftssicher aufzustellen. Er berät sie beim Thema „digitaler Kommunikation“ und schult die dafür notwendigen Kompetenzen.
Außerdem ist er Gründer der Onlinemarketing Gesellschaft für Versicherungsvermittler, verleiht jährlich den renommierten OMGV Award und verantwortet das Projekt „Digitale Kommunikation, Multikanalfähigkeit und Kollaboration in der Versicherungsbranche“ im Auftrag des Bildungsministeriums NRW und des BWV Bildungsverbandes.
Denn teilte man zu Beginn des Social-Media-Booms noch alles öffentlich, ist seit einigen Jahren ein Rückzug ins Private zu sehen. Was nicht bedeutet, dass weniger geteilt wird. Ganz im Gegenteil. Es wird sogar immer mehr. Aber es findet nicht mehr in der Öffentlichkeit, sondern primär via WhatsApp & Co. statt. Und das ist gut für Sie. Warum? Ganz einfach. Im Gegensatz zu öffentlichen Inhalten sind private automatisch persönlicher, vertrauenswürdiger und erhalten die ungeteilte Aufmerksamkeit der Empfänger.
Dark Social ist gut für Sie.
Dark Social bzw. der Trend, Inhalte privat zu teilen, ist somit gut für Sie. Zumindest wenn Sie es schaffen, geteilt zu werden. Und dafür reicht es nicht, dass Sie einfach nur gute Inhalte produzieren. Es klingt banal. Aber wenn Menschen Inhalte gern privat teilen, dann machen Sie es ihnen leicht ihre Inhalte privat zu teilen und profitieren Sie davon.
Das bedeutet zum einen, dass Sie bei den Social-Media-Sharing-Buttons nicht nur Facebook, Twitter oder LinkedIn einbinden. Bieten Sie ihren Webseiten-Besuchern auch aktiv die Möglichkeit an, die Inhalte via WhatsApp, Telegram oder Mail zu teilen. Zum anderen binden Sie die Teilen-Button nicht nur am Ende, sondern auch direkt am Anfang von Artikeln ein.
Denken Sie beim Social-Media-Monitoring stets an Dark Social.
Übrigens, sofern Sie Social-Media-Monitoring betreiben (wozu ich Ihnen raten würde), sollten Sie bei der Beurteilung dieser Daten auch stets im Hinterkopf behalten, dass Sie im besten Fall auf maximal 20 Prozent aller tatsächlichen Daten zurückgreifen. Nehmen Sie die Ergebnisse also nicht als Ultima Ratio, sondern nur als einen groben Richtwert für strategische Entscheidungen. Aber dazu mehr, wenn wir über Social-Media-Monitoring sprechen.
Dieser Artikel gehört zu der neuen Serie „Social Media für Versicherungsvermittler: Begriffserklärungen“ und basiert auf dem Handbuch zum Grundkurs: Social Media für die Versicherungsbranche.
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Über den Autor: MarKo Petersohn ist seit 2010 das „As im Ärmel“ für Versicherungen und Vermittler in den neuen Medien. Er hilft dabei sich zukunftsfähig aufzustellen und schult die notwendigen digitalen Kompetenzen.