Vor fast genau einem Jahr räumte die Bundesregierung auf Anfrage ein, dass sich etwa ein Viertel der 135 Pensionskassen unter strenger Beaufsichtigung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) befand. Seitdem ist einiges passiert: So sind Pensionskassen beispielsweise ab 2022 Pflichtmitglieder im Pensionssicherungs-Verein. Zur Ruhe kam der Markt dennoch nicht: Caritas und Kölner Pensionskasse sind in Liquidation und Branchenprimus Allianz stellte das Neugeschäft mit der Pensionskasse ein.

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Doch auch andere Versicherer ziehen sich aus dem Geschäftsfeld ‚Pensionskasse‘ zurück. Jüngstes Beispiel: Die Deutsche Pensionskasse AG. Deren Anteilseigner verpflichteten sich, zusätzliche Solvenzeigenmittel, die sich aus einer vor der Coronakrise erstellten Planrechnung ergeben, durch Nachrangdarlehen zu decken. So steht es im letzten veröffentlichten Geschäftsbericht. Dort findet sich auch dieser Satz: „Ein langfristig extrem niedriges Zinsniveau würde allerdings die wirtschaftlichen Verhältnisse der Gesellschaft überlasten und einen substanziellen Kapitalbedarf erfordern.“

Ein Risiko, das offenbar nicht jeder der Anteilseigner tragen will. So wollen sich die Inter Versicherungsgruppe, die Continentale Lebensversicherung und die SHB Allgemeine von ihren Anteilen trennen. So berichtet es das Fachportal Versicherungsmonitor. DPK-Vorstand Manfred Schmidt bestätigte das gegenüber Versicherungsbote. Demnach übernehmen die verbliebenen Aktionäre, Hanse Merkur und Itzehoer, die Anteile der anderen Versicherer zu gleichen Teilen.
Über die Höhe des Verkaufspreises wurde Stillschweigen vereinbart und die zuständigen Aufsichtsbehörden müssen dem Vorhaben noch zustimmen.