Allianz will impfen - und hat ein Problem
Die Allianz will ihre Mitarbeiter sowie deren Angehörige selbst gegen Corona impfen: Und stößt bei den Angestellten auf großes Interesse. Als Hemmschuh wirkt aber die Impf-Priorisierung. Mit anderen Worten: vor Mai erhalten die Betriebsärzte keinen Impfstoff.
Die Impfstrategie der Bundesregierung kommt bisher nur langsam in Fahrt: Es wird zu wenig geimpft, bei der Terminvergabe herrscht teils territoriales Kleinklein und Chaos. Erst, seitdem die Hausärzte mitimpfen dürfen, hat sich die Situation ein wenig verbessert. Ein Grund, weshalb große deutsche Konzerne angekündigt haben, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf eigene Faust bzw. Nadel impfen zu lassen: darunter auch die Allianz, Deutschlands größter Versicherer.
Anzeige
Allianz plant 27 Impfstraßen an 15 Standorten
Die Nachrichtenagentur „Reuters“ hat sich nun um den Stand bei der Allianz erkundigt: und erfahren, dass das Vorhaben zu impfen viel Zustimmung erfährt. "Also wir haben enorm große Anfragen. Ich kann wirklich sagen, das Feedback ist enorm. Die wären alle Gewehr bei Fuß. Ich rechne mit einer hohen Beteiligungsquote“, wird Harald Huber zitiert, Personalleiter an den Allianz-Standorten Berlin und Leipzig. Allein am Standort Berlin kalkuliere man damit, dass 5.000 Personen sich impfen lassen wollen.
Am Standort Berlin sind 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Innendienstes beschäftigt, rechnet Reuters vor: zusätzlich 88 Azubis und weitere 2.500 Mitarbeiter im Außendienst. In Summe plane die Allianz deutschlandweit Impfungen an 15 Standorten, wofür 27 Impfstraßen errichtet werden sollen, berichtet „Reuters“ in einem Video. Über zwei Impfstraßen sollen 200 Impfungen pro Tag möglich sein: vor allem über die Betriebsärzte.
Allein: Es fehlt der Impfstoff!
Aber die Allianz plagt ein Problem, dass so ziemlich alle Bundesbürger derzeit haben: In Deutschland ist schlicht nicht genug Impfstoff da. Und es besteht eine Impf-Priorisierung, wer wann zuerst geimpft werden darf - und wer noch warten muss. So warnen aktuell auch die Verbände der niedergelassenen Ärzten vor einem Stocken der Impfkampagne. "Den Praxen werden in den kommenden Wochen viel weniger BioNTech-Dosen zugewiesen als versprochen, weil der Impfstoff offensichtlich vorrangig an die Impfzentren geht", sagte Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), der "Neuen Osnabrücker Zeitung". In den Impfzentren hätten sich bereits 3,5 Millionen unverimpfte Dosen angesammelt, berichtet die ARD "Tagesschau": die aber für Zweitimpfungen vorgesehen seien.
Anzeige
Und so muss sich auch die Allianz in die Warteschlange einreihen: Frühestens im Mai könnten die Impfungen beginnen, so kalkuliert der Versicherer laut "Reuters". Eben je nachdem, wieviel Impfstoff dann zur Verfügung steht und wie viele Menschen bereits geimpft sind. Aktuell behelfe man sich noch mit Schnelltests: Jeder Mitarbeiter der Allianz könne sich 2x pro Woche testen lassen.