Riester-Rente verliert 2020 an Boden
Die Zahl der Riester-Renten ist im vierten Quartal 2020 gesunken. 16,370 Millionen Verträge zählte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) Ende Dezember 2020. Über das komplette Jahr hat sich der Bestand an Riester-Policen ebenfalls vermindert. Einen großen Anteil an der negativen Entwicklungen haben Policen über Versicherer sowie Bankspar-Verträge.
Die Riester-Rente setzt auch im letzten Quartal 2020 den Sinkflug fort. So zählte das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) am Jahresende insgesamt 16,370 Millionen Verträge. Das sind 18.000 Verträge weniger als Ende September - allerdings auch 161.000 Policen weniger als Ende 2019.
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Der größte Verlierer bei der einst von Arbeitsminister Walter Riester (SPD) erfundenen Zulagenrente sind aktuell die Policen über Versicherungen. Zwar bleibt die Assekuranz mit knapp zwei Drittel der Verträge (65,2 Prozent) noch Spitzenreiter - verliert aber weiterhin an Boden. Während die Versicherer Ende 2012 noch knapp elf Millionen Riester-Policen in den Beständen hatten, sind es Stand Ende 2020 nur noch 10,688 Millionen Verträge (2019: 10,773 Millionen Verträge). Damit gingen im vergangenen Jahr 85.000 Verträge verloren.
Ebenfalls verloren haben Policen über Bankspar-Verträge. Hier sank die Zahl der Verträge innerhalb des letzten Jahres von 627.000 auf 592.000. Zum Vergleich: Den höchsten Stand hat Riester-Verträge über Banksparpläne 2014. Damals gab es immerhin 814.000 Verträge. Bis zum Jahr 2015 hatten alle Riester-Angebote mehr oder weniger wachsen können. Doch seither geht es insbesondere mit den Policen über Versicherungen sowie mit Banksparplänen eher abwärts.
Auch Wohnriester und Investmentfonds schwächeln
Steten Zuwachs hatten zuletzt nur noch die Riester-Varianten über Investmentfonds sowie der Wohn-Riester. Doch auch diese beiden Riester-Wege verloren im Vorjahr Verträge. So sank die Zahl beim Wohn-Riester um rund 25.000 Verträge auf nun 1.793 Millionen Verträge. Der Gewinner des Jahres 2020 sind Riester-Renten über Investmentfonds. Hier fiel der Bestandsverlust am geringsten aus. Um 16.000 Verträge sackte die Zahl der Policen auf nun 3.297 Millionen ab.
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Jede fünfte Riester-Rente ist jedoch ruhend gestellt, die Sparer zahlen also keine Beiträge mehr ein. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Linken hervor. In konkreten Zahlen würde dies bedeuten, dass rund 3,3 Millionen Verträge aktuell nicht mit Beiträgen bedient werden. Wie viel Riester-Policen in der 18-jährigen Bestehensgeschichte bereits storniert wurden, dazu konnte die Bundesregierung keine Angaben machen.
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