Motorraddiebstahl: Berlin und Bremen bleiben Klauhochburgen
In Deutschland wurden 2020 weniger Motorräder gestohlen. Seit elf Jahren ist die Zahl der entwendeten Bikes stark rückläufig - doch regional zeigen sich große Unterschiede. Berlin und Bremen bleiben die „Hauptstädte“ des Motorraddiebstahls.
Die Zahl der Motorrad-Diebstähle ist im Jahr 2020 erneut zurückgegangen. 19.260 Mopeds und Krafträder wurden demnach als gestohlen gemeldet, wie aus der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) für 2020 hervorgeht. Das bedeutet einen Rückgang von rund 5,7 Prozent: im Jahr zuvor waren noch 20.425 Mopeds und Krafträder gestohlen wurden. Auf die Zahlen macht aktuell das Versicherungsjournal aufmerksam.
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Damit ist die Zahl der entwendeten Motorräder seit Jahren stark rückläufig. Nachdem im Jahr 2008 mit 53.190 entwendeten Bikes und Mopeds ein Höchststand erreicht war, verringerte sich die Zahl stets in den Jahren darauf: mit Ausnahme von 2019, als sie erneut leicht anstieg. Innerhalb der letzten zehn Jahre ist die Zahl um insgesamt 59,30 Prozent gesunken, nachdem 2010 noch 41.478 Bikes abhanden kamen.
Berlin und Bremen Klauhochburgen
Blickt man auf die einzelnen Bundesländer, bleibt Berlin mit Abstand Klauhochburg. Pro 100.000 Einwohner wurden hier 52,0 Krafträder und Mopeds entwendet: Damit liegt man deutlich über dem Bundesschnitt von 23,2 entwendeten Zweirädern je 100.000 Einwohner. Mit einigem Abstand folgt Bremen auf Rang zwei: Hier werden 39,5 Bikes je 100.000 Einwohner geklaut.
Ebenfalls deutlich über dem Bundesschnitt lag Sachsen-Anhalt mit 37,9, Sachsen mit 36,4 und Nordrhein-Westfalen mit 32,3 gestohlenen Krafträdern je 100.000 Einwohner. Auch das Saarland mit 29,3, Hessen mit 27,3 und Hamburg mit 25,9 entwendeten Mopeds und Motorrädern pro 100.000 Einwohner hatten eine überdurchschnittliche Diebstahlrate.
Die niedrigste Zahl an geklauten Motorrädern weist hingegen Bayern auf: „nur“ 7,5 Krafträder je 100.000 Einwohner werden hier als gestohlen gemeldet. Ebenfalls Zahlen unter dem Bundesschnitt weisen Niedersachsen (12,8 Krafträder je 100.000 Einwohner), Baden-Württemberg (16,3), Thüringen (18,3), Schleswig-Holstein (18,6) Rheinland-Pfalz (20,5), Brandenburg (21,4) sowie Mecklenburg-Vorpommern (22,0) auf.
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Nur etwa jeder fünfte Diebstahl kann aufgeklärt werden
Leicht verbessert hat sich die Aufklärungsquote: Wenn auch immer noch auf bescheidenem Niveau. Etwas mehr als jeder fünfte Kraftrad-Diebstahl (21 Prozent) kann im Bundesschnitt aufgeklärt werden. Doch auch hier zeigen sich regional große Unterschiede. Die Polizei in Sachsen (33,2 Prozent), Thüringen (32,3 Prozent) und Bayern (31,9 Prozent) weist sehr hohe Aufklärungsquoten aus. Sehr gering sind die Quoten der aufgeklärten Delikte in Hamburg (8,20 Prozent - und ausgerechnet in den Klauhochburgen Bremen (11,20 Prozent) und Berlin (12,80 Prozent).