Blickt man auf die Ursachen für Berufsunfähigkeit, so spiegeln diese den Wandel in der Arbeitswelt wieder. Anfang der 90er Jahre waren noch körperliche Gebrechen Hauptursache, weshalb jemand seine Arbeit aufgeben musste, so geht aus Daten der Rentenversicherung hervor. Doch seit Jahren dominieren bei den privaten BU-Versicherern die psychischen Erkrankungen als Hauptursache für neu bewilligte Berufsunfähigkeits-Renten. Laut einer Analyse von Morgen & Morgen resultiert derzeit beinahe jeder dritte BU-Leistungsfall (31,88 Prozent) aus einer Nervenkrankheit. Noch vor zehn Jahren machten sie nur circa 20 Prozent der Fälle aus.

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Damit geht einher, dass nicht nur Personen von Berufsunfähigkeit bedroht sind, die sich körperlich abrackern oder eine gefährliche Arbeit haben. Das Risiko lauert auch am Schreibtisch und im Büro. Bis zum durchschnittlichen Rentenalter von 64 Jahren werden im Mittel 25 Prozent, also jeder Vierte, mindestens einmal berufsunfähig, so hat die Deutsche Aktuarvereinigung (DAV) errechnet. Doch ist das im Bewusstsein der Bevölkerung angekommen? Um das herauszufinden, hat die Generali-Tochter CosmosDirekt eine Umfrage beim Meinungsforschungsinstitut forsa in Auftrag gegeben.

Risiko einer psychischen Krankheit ist den meisten bewusst

Repräsentativ befragt hat forsa im Februar 1.510 Personen im Alter zwischen 18 und 50 Jahren. Und wollte von ihnen wissen, was aus ihrer Sicht die häufigsten Ursachen für Berufsunfähigkeit seien. Dabei konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mehrere Antworten nennen: ein Grund, weshalb die Prozentsumme von 100 geknackt wurde.

Antworten auf die Frage, welche Haupt-Ursachen Bürgerinnen und Bürger für eine Berufsunfähigkeit vermuten (Mehrfachnennungen möglich)forsa / CosmosDirekt

Das Ergebnis: Tatsächlich nannte mit 87 Prozent die Mehrheit der Befragten psychische Erkrankungen als Hauptursache. Und auch bei den folgenden Antworten zeigten die Umfrageteilnehmer eine hohe Trefferquote. So vermuteten 63 Prozent, dass Erkrankungen des Bewegungsapparates häufig das Aus im Job bedingt: die zweithäufigste Antwort. Diese sind auch tatsächlich der zweithäufigste Leistungs-Auslöser bei BU-Versicherern, wie Morgen & Morgen zu berichten weiß. Mehr als jede fünfte BU-Rente (20,33 Prozent) wird aufgrund „Erkrankungen des Skelett- und Bewegungsapparates“ erteilt, wie es bei den Kölner Analysten heißt.

Tatsächliche Gründe für Berufsunfähigkeit laut Morgen & Morgen, Stand Mai 2021Morgen & Morgen

Als weitere wichtige Ursachen für eine BU vermuten die forsa-Befragten Krebserkrankungen (44 Prozent), Herz-Kreislauferkrankungen (36 Prozent), Unfälle in der Freizeit (28 Prozent) sowie Arbeits- bzw. Wegeunfälle (17 Prozent). Auch hier ist die Trefferquote mit den tatsächlichen Ursachen beeindruckend, wie ein Abgleich mit den BU-Statistiken von Morgen & Morgen zeigt. Die Versicherer bewilligen bei 17,77 Prozent eine BU-Rente wegen Krebs und Tumorerkrankungen. Unfälle sind für 8,38 Prozent der bewilligten BU-Anträge ausschlaggebend, Erkrankungen des Herzens und des Gefäßsystems für 7,03 Prozent.