Welche Vertragslaufzeit sollte der Berufsunfähigkeitsversicherung zugrunde liegen und welche Rentenhöhe ist sinnvoll? Vermittler, die zur Arbeitskraftabsicherung beraten, kennen solche Fragen und die Schwierigkeiten, die mit dem Versuch ihrer Beantwortung einhergehen. Davon berichtet Versicherungsmakler Matthias Helberg in einem Blogbeitrag. Denn konkrete Zahlen zu Leistungsfällen und Dauer sind noch immer schwer aufzutreiben.

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Analysehäuser wie Franke und Bornberg oder Morgen&Morgen veröffentlichen in ihren Leistungsfall-Studien zwar Durchschnittswerte, weiß auch Matthias Helberg. Doch die helfen kaum weiter, wenn entschieden werden soll, wie wichtig Beitragsdynamik oder Leistungsdynamik sind, schreibt der Biometrie-Experte.

Ein Versicherer nannte Helberg nun konkrete Zahlen. „Und weil es gleich einer der größten deutschen Lebensversicherer mit vielen BU-Verträgen ist, haben die Zahlen auch einen entsprechenden Stellenwert. Anonym möchte der Versicherer dennoch bleiben“, heißt es dazu bei dem Makler.

Leistungsdauer von BU-Verträgen

Nach den Auswertungen des Materials ergibt sich, dass:

  • 5 Jahre nach Anerkennung der Berufsunfähigkeit noch 60 Prozent der leistungspflichtigen BU-Verträge leisten
  • 10 Jahre nach Anerkennung der BU noch 34 Prozent leisten
  • 15 Jahre nach Anerkennung der BU noch 13 Prozent leisten

Da Leistungsdauern endlich sind, prüft Helberg auch die Gründe für das Ende der Leistungspflicht. Demnach gibt es bei dem BU-Versicherer drei Gründe, warum keine Leistungen aus der BU-Rente mehr erbracht werden:

  1. Leistungsfälle enden, wenn die versicherte Person nicht mehr berufsunfähig ist. Das trifft in 17 Prozent der Fälle zu, zeigen die Daten des anonymen Versicherers.
  2. Stirbt die versicherte Person, endet die Leistungspflicht des Versicherers ebenfalls. 13 Prozent der Leistungsfälle enden so.
  3. Wird das Vertragsende erreicht, zahlt der Versicherer auch nicht mehr. 70 Prozent der leistungspflichtigen Verträge enden auf diese Weise.

Welche Rückschlüsse Helberg für die Beratung zieht

Doch wie helfen diese Zahlen konkret in der Beratung weiter? Helberg rät dazu, den BU-Vertrag für so lange wie möglich abzuschließen: „Jedes Jahr längere Leistungsdauer sichert Ihnen bei Berufsunfähigkeit im Zweifelsfall das Einkommen – und schont Ihre Ersparnisse und Ihre Altersvorsorge. Wer 2.000.- € BU-Rente im Monat zwei Jahre länger erhält, hat 48.000 € mehr“, schreibt der Biometrie-Vermittler.

Helberg zieht eine weitere Schlussfolgerung aus den Zahlen: „Wenn mehr als jeder dritte Vertrag länger als 10 Jahre leistungspflichtig ist, bedeutet das: Ohne garantierte Rentensteigerung (Leistungsdynamik) müssen Sie sich im BU-Fall womöglich jedes Jahr weiter einschränken“, warnt er seine Leser und rechnet vor, dass 2 Prozent Leistungsdynamik eine anfängliche BU-Rente in Höhe von 2.000 Euro binnen 10 Jahren auf 2.438 Euro erhöht.

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Der Biometrie-Experte zeigt so, welche Kennzahlen warum in der Arbeitskraftberatung wichtig sind. Sollen Versicherungsvermittler ihre wichtige sozialpolitische Aufgabe erfüllen, braucht es mehr Transparenz. Dass es darum nicht allzu gut bestellt ist, kritisierte Versicherungsmakler Matthias Helberg bereits mehrfach.