Arbeitskraftsabsicherung: Wo das Defizit deutlich wird
Wie schützt man sich vor dem Ausfall laufenden Einkommens? Dreiviertel der Deutschen sind damit überfragt, zeigt eine aktuelle YouGov-Erhebung und deckt damit erheblichen Aufklärungsbedarf auf.
Fragt man Deutsche danach, wie sie ihr Einkommen gegen das Risiko eines Ausfalls absichern wollen, können die Ergebnisse eigenen Investitionsbedarf deutlich machen. So ist es der Nürnberger ergangen. Angesichts der jüngsten Studie zum Thema Einkommensschutz hieß es von Harald Rosenberger, Nürnberger Leben-Vorstand: „Wir müssen noch mehr in die Aufklärung investieren.“ Gründe dafür lieferten die Studien-Ergebnisse gleich mehrfach.
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So gaben insgesamt Dreiviertel der Befragten an, eher wenig oder sogar gar keine Ahnung davon zu haben, wie sie sich gegen einen Ausfall ihres Einkommens versichern können. „Gerade mal 25 Prozent der Interviewten gaben sich zumindest eher informiert über einschlägige Versicherungsprodukte, wobei der Anteil der sehr Informierten mit fünf Prozent gering ausfällt“, so Rosenberger (siehe Grafik).
Danach gefragt, welche Produkte zur Absicherung des Einkommens bekannt seien, verteilen sich die Top-Antworten so:
- Lebensversicherung 81 Prozent der Nennungen
- Unfallversicherung 80 Prozent der Nennungen
- Berufsunfähigkeitsversicherung 79 Prozent der Nennungen
„Hier wird das Defizit offensichtlich. Weder die Lebens- noch die Unfallversicherung schützt vor einem Ausfall des laufenden Einkommens. Das machen nur die Berufsunfähigkeitstarife“, so Rosenberger. Der Nürnberger-Vorstand hält im Bereich von Grundfähigkeits- oder Dread-Disease-Versicherungen „massive Aufklärungsarbeit“ für nötig. Denn nur sieben bzw. vier Prozent der Bundesbürger kennen solche Produkte überhaupt.
Einkommensausfall: Hauptrisiko bekannt
Immerhin: Als Hauptursache für den Ausfall des Einkommens erkennen die Befragten Erkrankungen der Psyche (z. B. Burn‐out) und liegen damit richtig. „Die anderen Risiken wurden von den Befragten aber überschätzt: Denn nur bei knapp jedem siebten führen Krankheiten des Bewegungsapparats – Unfall nur bei jedem zehnten – in eine Berufs- bzw. Erwerbsunfähigkeit“, erläutert der Leben-Vorstand.
Eine ‚gute Nachricht‘ lässt sich der Studie aber dennoch abgewinnen: Gerade in der Altersgruppe der unter 30-Jährigen wünschen sich 59 Prozent der Befragten mehr Informationen. Über alle Befragten hinweg liegt dieser Wert bei 40 Prozent.
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Über die Studie
Im Rahmen der Untersuchung wurden insgesamt 2070 Personen ab 18 Jahren in Deutschland befragt. Die Befragung wurde vom 02. bis 04. Juni 2021 vom Marktforschungsunternehmen YouGov im Auftrag der Nürnberger durchgeführt. Die ermittelten Ergebnisse können mit den bei allen Stichprobenerhebungen möglichen Fehlertoleranzen (im vorliegenden Fall +/-3 Prozentpunkte) auf die Gesamtheit der Erwerbstätigen in Deutschland übertragen werden.