Stiftung Warentest, Mindestlohn und ein Plädoyer für Pflegeberatung
2017 untersuchte die Stiftung Warentest Angebote von Vermittlungsagenturen für osteuropäische Betreuungskräfte. Die Kosten lagen bei den untersuchten Unternehmen überwiegend im Rahmen von 2.500 €, bei Wunsch nach bestimmten Qualifikationen und guten Deutschkenntnissen aber schon damals bei bis zu 3.400 €.
- Magda macht das schon! Ab jetzt nur noch mit Mindestlohn – und nun?
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Seitdem ist die Preisschraube schon angedreht worden und es dürfte nicht überraschen, wenn es in den nächsten Jahren nochmal deutlich nach oben geht.Erwähnenswert ist noch der Umstand, dass kein Anspruch auf Pflegesachleistungen besteht, mit denen sonst die Leistungen eines Pflegedienstes bezahlt werden. Es steht lediglich das wesentlich niedriger ausfallende Pflegegeld zur Verfügung, sollte auf diesem Wege eine osteuropäische Betreuungskraft tätig sein.
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Der Mindestlohn für Pflegefachkräfte liegt übrigens aktuell bei 15 € pro Stunde und steigt zum 1. April 2022 nochmals auf 15,40 € an (Hilfskräfte erhalten dann bis zu 13,20 €). Osteuropäische Betreuungskräfte sind bislang noch nicht von diesem Pflegemindestlohn erfasst. Aber auch das muss ja nicht in Stein gemeißelt sein…
Der Mangel an Pflegepersonal wächst inzwischen aber auch in Osteuropa. Diese Länder werden nicht tatenlos zusehen, wie tausende junge Arbeitskräfte gen Westen ziehen. So haben serbische Behörden bereits mehrere deutsche Unternehmen bestraft, weil sie versuchten, in Serbien Pflegerinnen und Pfleger zu rekrutieren.
Derweil sind Organisationen wie die Caritas oder auch die Diakonie darum bemüht auf Grundlage des Arbeitgeber-Modells – in welchem die Angehörigen als Arbeitgeber fungieren und eine nach Tarifvertrag bezahlte Hilfskraft legal beschäftigen – Alternativen zu ermöglichen. Eine 24 Stunden-Betreuung ist damit jedoch nicht darstellbar, sondern handelt es sich hierbei vielmehr um eine Wochenarbeitszeit von 38,5 Stunden. Teurer ist das Modell für die Angehörigen trotzdem.
Plädoyer für Pflegeberatung
Bleibt die Frage: Wer sagt´s den Bürgern? Außer den Vermittlern von privaten Pflegezusatzversicherungen fällt mir da spontan niemand ein. Vermittler des Düsseldorfer Pflegegeldes der vigo spiegeln uns häufig, wie wenig Wissen auf Kundenseite bezüglich des Pflegekostenrisikos besteht.
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Bei der Beratung ist es wenig hilfreich, durchschnittliche Kosten zur Ermittlung einer Pflegelücke zu präsentieren, sondern die individuellen Vorstellungen zu einer hochwertigen Versorgung sind mit realistischen Annahmen zu unterfüttern. Magda macht das schon! Aber eben nicht mehr für 2.000 € im Monat.
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