Datenklau, Sabotage oder Erpressung: Cyber-Kriminalität verursacht einen jährlichen Gesamtschaden von etwa 223 Milliarden Euro, so der Digitalverband Bitkom. Inzwischen gehen 9 von 10 Unternehmen in Deutschland davon aus, bereits Opfer einer Cyber-Angreiffs geworden zu sein.

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Erst Mitte Juli hatte ein Cyber-Angriff den Versicherer ‚Die Haftpflichtkasse‘ lahmgelegt. Es war die erste Attacke von Cyber-Kriminellen auf ein Unternehmen aus der Versicherungswirtschaft. Bei dem Angriff erbeuteten die Hacker auch personenbezogene Daten. Nach Abschluss der Untersuchungen sollen die rechtlich gebotenen Schritte zur Information von Betroffenen in die Wege geleitet werden. Der Versicherer hatte umgehend reagiert, eine Notfall-Website eingerichtet und ist inzwischen wieder vollumfänglich erreichbar.

Nun hat es mit dem Berliner Fintech Raisin DS das nächste Unternehmen aus der Branche getroffen. Die Angreifer hätten sich Zugang zu personenbezogene Daten beim Altersvorsorge-Portal „Raisin Pension“ verschafft. Dabei seien laut Unternehmensangaben unter anderem Personenstammdaten, Bankdaten (IBAN-Nummer Ihres hinterlegten Referenzkontos), weitere Vertragsdaten (soweit Sie uns diese übermittelt haben) sowie sogenannte „Hashes” von Zugangsdaten erbeutet worden.

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Wie viele Kunden der Angriff tatsächlich betrifft, ist nicht bekannt. Das Online-Portal "Finanz-Szene.de" rechnet damit, dass die Zahl der Kunden von "Raisin Pension" im "nicht allzu hohen fünfstelligen Bereich" liege. Inzwischen seien auch die Probleme behoben. Die Depotvermögen seien „zu keinem Zeitpunkt gefährdet“ gewesen, heißt es weiter. Das Angebot "Raisin Pension" war früher als "fairr" bekannt und hatte unter anderem den fairr-Riester vertrieben. Im Sommer 2019 wurde der Altersvorsorge-Anbieter fairr schließlich von Raisin geschluckt. Nicht vom Angriff betroffen seien die Angebote "Weltsparen" und "Zinspilot".