Seit 2007 ermittelt das forsa-Institut im Auftrag des DBB Beamtenbundes das Ansehen ausgewählter Berufsgruppen. Und die Ergebnisse sind für den Versicherungsvertrieb weiterhin nicht erfreulich. Fast schon traditionell platziert sich der „Versicherungsvertreter“ am unteren Ende der Liste. Denn keine andere Tätigkeit hat hierzulande ein derart schlechtes Image. Und auch die aktuelle Umfrage brachte wenig Erfreuliches zu Tage.

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Versicherungsvertreter bleiben stabil auf letztem Platz

Als Optimist kann man der Auswertung dennoch etwas Gutes abgewinnen. Denn der Image-Wert ist im vergangenen Jahr nicht gesunken. Das ist noch die beste Nachricht für die Versicherungswirtschaft. Auch in der jüngsten „Bürgerbefragung öffentlicher Dienst 2021“ landet der Versicherungsvertreter auf dem letzten Platz des Berufsgruppen-Rankings. Ganze acht Prozent der befragten Verbraucher bringen dem Beruf ein „hohes“ Ansehen entgegen. Nach dem das Berufsbild im 2019 am Tiefpunkt angelangt war, hat die Branche auch anno 2021 die rote Laterne inne. Denn in diesem Jahr reichte es für den Versicherungsvertreter erneut nur für magere acht Punkte.

Ähnlich schlecht schneiden nur die Berufsbilder „Mitarbeiter einer Werbeagentur“ (11 Prozent), „Mitarbeiter einer Telefongesellschaft“ (13 Prozent) und Bankangestellte (23 Prozent) ab. Gleichfalls ein niedriges Ansehen haben Politiker (24 Prozent), Gewerkschaftsfunktionäre (25 Prozent) und Steuerbeamte (25 Prozent).

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Ein vergleichsweise hohes Ansehen haben traditionell soziale und helfende Berufe. Mit Abstand am meisten Zustimmung genießen Feuerwehrmänner (93 Prozent) vor ÄrztInnen (87 Prozent), Krankenpflegern (87 Prozent) und AltenpflegerInnen (86 Prozent). Auch PolizistInnen (82 Prozent) und ErzieherInnen im Kindergarten oder der Kita (78 Prozent) haben einen sehr hohen Wert.

Diese Berufe haben die größten Image-Verluste

Im Vergleich zum Jahr 2007 haben insbesondere Beamte und Müllmänner an Ansehen hinzugewonnen. Während Beamte ein Plus von zehn Prozentpunkten einfuhren, konnten Müllmänner immerhin sieben Prozentpunkte zulegen. Darauf folgen PolizistInnen mit einem Plus von vier Prozentpunkten und Feuerwehrmänner (+3 Prozentpunkte).

Deutlich im Ansehen verloren haben hingegen Unternehmer (-19 Prozentpunkte) und Bankangestellte (-15 Prozentpunkte). Aber auch EDV-Sachbearbeiter (-13 Prozentpunkte) und Steuerberater (-11 Prozentpunkte) mussten große Vertrauensverluste hinnehmen.

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Keine Gründe für schlechtes Image genannt

Auch wenn die Studie nicht explizit nach Versicherungsmaklern und Mehrfachvertretern fragt, dürfte deren Image kaum besser aussehen. Viele Bürger verwenden den Begriff "Versicherungsvertreter" pauschal für alle Vertriebskanäle, wie uns Vermittler aus ihrer täglichen Arbeit berichten. Der Unterschied zwischen den jeweiligen Vertriebsformen ist vielen Verbrauchern nicht bekannt. Untersuchungen zum Verbraucherwissen bezüglich der einzelnen Vertriebswege fehlen jedoch.

Warum das Ansehen des Versicherungsvertreters so gering ist, dazu trifft die Studie keine Aussagen. In den letzten Jahren hat die Branche selbst einige Bemühungen unternommen, das Image zu verbessern – etwa durch Kampagnen wie den „ehrbaren Kaufmann“ oder den Verhaltenskodizes des GDV sowie von anderen Verbänden. Auch sind die Anforderungen an Ausbildung, Qualifikation und Beratung deutlich gestiegen.

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Im Rahmen der Branchenmesse DKM im Oktober 2018 hatte sich zudem ein neuer Verein aus Branchenteilnehmern gegründet. Dieser läuft unter der Flagge „ZUKUNFT FÜR FINANZBERATUNG e.V.“ und will nicht weniger als den Ruf der Branche aufzubessern. Dies solle mit einem bunten Blumenstrauß aus Networking, Gewinnung von Nachwuchs, politischer Einflussnahme und positiven Stories geschehen. Auch das neu gestartete Online-Portal für Verbraucher soll dabei helfen, das Image der Versicherungs- und Finanzbranche aufzupolieren.

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