Das Infinma Institut für Finanz-Markt-Analyse GmbH aus Köln hat zum dritten Mal in einer Umfrage die Stabilität der BU-Prämien ermittelt. Inzwischen hätten fast 50 Gesellschaften an der Umfrage teilgenommen. Die Unternehmen sollten per Fragebogen bestätigen, ob sie in den letzten 10, 15, 20 oder mehr als 20 Jahren auf die Anpassung der Überschussbeteiligung im BU-Bestand verzichtet haben. "Das Thema Stabilität der BU-Prämien im Bestand ist für Vermittler und Kunden unverändert aktuell. Das gilt umso mehr, als es inzwischen einige Kreise zu geben scheint, die aus der Corona-Pandemie steigende BU-Prämien herleiten wollen.", erläuterte Dr. Jörg Schulz, Geschäftsführer der infinma GmbH, den Hintergrund der Umfrage.

Anzeige

Anknüpfungspunkte der Untersuchung waren der Sofortverrechnungssatz und der Bonussatz, die vom Versicherer im angegebenen Zeitraum nicht geändert worden sein sollten, so dass die Zahlprämien für die Kunden konstant geblieben sind. Der Sofortgewinnanteil oder auch Verrechnungsgewinnanteil ist jener Anteil des Gewinns eines Versicherers, der dem Kunden für günstigere Nettoprämien bereits zugerechnet wird. Reduziert sich dieser Anteil in Reaktion auf sinkende Überschüsse, steigen die Beiträge zum Nachteil des Kunden. Auch der Bonussatz ist ein Posten der Überschussbeteiligung, der durch Reduzierung zu steigenden Prämien führt.

In der Auswertung konnten in Summe 33 BU-Versicherer mit "maximaler Beitragsstabilität" punkten. Das deckt sich in etwa mit dem Rating aus dem Hause Morgen & Morgen. Deren Prüfer hatten 566 Tarife und Tarifkombinationen von 63 verschiedenen Anbietern unter die Lupe genommen. Im Ergebnis hatte es mehrheitlich ausgezeichnete Angebote gegeben. Gleich 406 Tarife durften sich als Klassenprimus fühlen, da sie mit der Bestnote „Fünf Sterne“ ausgezeichnet wurden. Sieben von zehn Policen (71,7 Prozent) wurden entsprechend bewertet. Folglich hätten 49 Versicherer mindestens einen Tarif mit einer 5-Sterne-Bewertung.

Diese Versicherer haben "maximale Beitragsstabilität"

Folgende Anbieter weisen nach jetzigem Stand der laufenden Umfrage diese maximale Beitragsstabilität auf (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Allianz Leben
  • Axa Leben
  • Basler Leben
  • Bayern-Versicherung Lebensversicherung
  • BL die Bayerische Lebensversicherung
  • Condor Versicherungen
  • Continentale Leben
  • Cosmos Leben
  • DBV Deutsche Beamtenversicherung Lebensversicherung
  • Deutsche Ärzteversicherung
  • Dialog Leben
  • Ergo Vorsorge Leben
  • Generali Deutschland Leben (ehemalige AM Leben)
  • Gothaer Leben
  • Hannoversche Leben
  • HDI Leben
  • Huk24
  • Huk-Coburg Leben
  • Interrisk Leben
  • LV 1871
  • Mylife Leben
  • Nürnberger Leben
  • Öffentliche Lebensversicherung Sachsen-Anhalt (Ösa)
  • Prismalife
  • R+V Leben
  • Stuttgarter Leben
  • Sparkassen-Versicherung Sachsen Lebensversicherung
  • Swiss Life
  • Versicherer im Raum der Kirchen Lebensversicherung
  • Versorgungswerk der Presse
  • Volkswohl Bund
  • WGV-Lebensversicherung
  • Zurich

Acht weitere Versicherer sind "langjährig beitragsstabil“. In diese Kategorie wurden Unternehmen eingestuft, weil es entweder seit Produkteinführung oder weil es mindestens in den letzten zehn Jahren keine Anpassung der BU-Prämien gab. Zu diesen Gesellschaften gehören Barmenia, Europa, Inter, Münchener Verein, Öffentliche Braunschweig, Provinzial Rheinland, Targo und VGH. "Unsere Umfrage hat erneut bestätigt, dass die Versicherer durchweg solide und auskömmlich kalkuliert haben und Prämienanpassungen im Bestand bisher die Ausnahme gewesen sind.", so Schulz.

Anzeige

Kritisch anzumerken ist zur Auswertung, dass das Infinma die weniger gut platzierten Versicherer nicht veröffentlicht. Das ist ärgerlich, wenn man bedenkt, dass die Ergebnisse den Vermittlern und auch den Verbrauchern als Orientierung dienen soll.