Seit fast drei Jahren ist die Deutsche Familienversicherung börsennotiert und wird am regulierten Markt, dem Prime Standard, der Frankfurter Wertpapierbörse gehandelt. Im Dezember 2018 hatte der Versicherer erst im zweiten Anlauf den Sprung auf das Börsenparkett geschafft. Eigentlich sollte dies bereits am 14. November 2018 geschehen.

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Einen großen Anteil am Börsengang hat die VPV Lebensversicherung. Denn der Versicherer aus Stuttgart hat sich Aktien im Wert von 25 Millionen Euro gesichert. Damit hält die VPV 15,6 Prozent der Anteile an der DFV und darf sich dadurch als Großaktionär fühlen, der der DFV auch beim Einstieg in das Geschäft mit Leben-Policen helfen sollte. Geplant war, dass die VPV als Risikoträger in diesem Bereich auftritt.

Im Rahmen einer Kapitalerhöhung Mitte 2020 hatte die DFV aber eine andere Schlagrichtung veröffentlicht. Denn mit dem frischen Geld soll das junge Unternehmen zum digitalen Versicherungsvollanbieter weiterentwickelt werden. Im Rahmen der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen unterstrich das junge Unternehmen noch ein mal die Pläne. Demnach bestehe der Schwerpunkt nun in der kurzfristigen Beantragung der Zulassung als Lebensversicherer. Aktuell würden die Unterlagen für die BaFin, die für die Zulassung notwendig sind, vorbereitet.

Ziel sei es, im kommenden Jahr in der Leben-Sparte durchzustarten. Dann sollen unter anderem Produkte wie etwa Berufsunfähigkeit-, Risiko-, Sterbegeld- und fondsgebunde Lebensversicherungen offeriert werden. Parallel dazu werd das Globalprodukt finalisiert. Der "DFV-KombiSchutz" besteh aus einer Unfall-, Hausrat/Glas-, Privathaftpflicht- und Verkehrsrechtsschutzversicherung. Hier soll in Kooperation mit dem Investmenthaus Ethenea ein Anlagebaustein mit variablem Sparanteil hinzukommen. Überdies sollen später auch biometrische Teil des Produkts werden können.

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Als Vollsortimenter will der Versicherer auch an den Vertriebswege schrauben. So soll unter anderem der Direktvertriebes verstärkt werden. Dazu solle Vertriebs-Call-Center aufgebaut werden. Dieses soll rund 30 Prozent des Neugeschäfts anpeilen. Überdies soll schrittweise der Maklervertrieb ausgebaut werden. Das größte Potential sieht das Unternehmen in der eigenen Zielgruppe durch die Intensivierung des Makler-und Kooperationsgeschäfts. Hier sei ein Wachstum von 80 Prozent möglich.