Das Thema Altersvorsorge ist eines der zentralen Themen der bevorstehenden Bundestagswahl – und wird doch von den meisten Parteien (und dementsprechend auch vom Wahl-O-Mat) größtenteils außen vor gelassen. Auch in den letzten Jahren wurde die private Altersvorsorge von der großen Koalition eher mit spitzen Fingern angefasst – und die Säule der privaten Altersvorsorge bröckelt weiter.

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Und eines ist sicher: Stabil ist nur, was auf mehreren Säulen steht – wir also eine gesunde Balance zwischen staatlicher, betrieblicher und privater Vorsorge haben. Auf EU-Ebene wurde das erkannt und mit der Europarente ein dringend notwendiger Rahmen für eine zusätzliche und freiwillige private Altersvorsorge geschaffen. Mehr noch: Mit PEPP entsteht aktuell erstmals ein europäischer Binnenmarkt in diesem Bereich. Denn europaweit gelten für alle Anbieter dieselben Wettbewerbsbedingungen, sodass die Rente für alle Verbraucher grenzüberschreitend wird. In einigen Ländern wird damit eine offene Lücke geschlossen, in anderen – wie beispielsweise in Deutschland – neue Maßstäbe für eine zeitgemäße Altersvorsorge gesetzt. Startschuss für das „Pan-European Personal Pension Product“ ist der 22. März 2022.

PEPP setzt europaweit neue Maßstäbe, indem beispielsweise jeder Anbieter mindestens ein Standardprodukt einführen muss – und zwar jenseits überholter Garantieversprechen. Kapitalerhalt steht trotzdem im Fokus, denn auch dafür wird mit der Europarente der rechtliche Rahmen geschaffen. Doch die Niedrig-, respektive Negativzinsen der vergangenen Jahre zeigen eben mehr als deutlich, dass sich die Altersvorsorge dringend für flexiblere Anlagen öffnen muss, um ihren Zweck überhaupt erfüllen zu können. Versprechungen in Form von Garantien nützen nämlich nichts, wenn sie am Kapitalmarkt unter den aktuellen Anlagebedingungen nicht mehr erwirtschaftet werden können. Zu guter Letzt definiert PEPP auch den Verbraucherschutz neu. Als Stichworte seien hier eine höhere Transparenz, Wechsel- und Mitnahmemöglichkeiten genannt, die der Altersvorsorge eine neue Flexibilität geben – eben genauso, wie das Leben sie fordert.

Die steuerliche Behandlung hat die EU-Kommission den nationalen Regierungen überlassen, mit der klaren Empfehlung, diese mit anderen Altersvorsorgeinstrumenten gleichzustellen – in Deutschland beispielsweise mit der Riester- oder Basis-Rente. Nur so können vergleichbare Wettbewerbsbedingungen geschaffen werden.

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Gerade für Deutschland ist die Europarente damit eine große Chance, denn sie löst viele Themen, die hierzulande seit Jahren diskutiert werden. Und sie kommt bereits in wenigen Monaten – eine an die Herausforderungen dieser Zeit angepasste, fertige Lösung. Eine neue Bundesregierung muss den Ball damit nur noch aufgreifen und dann heißt es: Treffer, versenkt!