Wie Zurich die Lücke zwischen Klima-Rhetorik und faktischem Klimaschutz schließt
Die Zurich will eines der nachhaltigsten und verantwortungsvollsten Unternehmen weltweit werden. Welche konkreten Maßnahmen die Zurich Gruppe Deutschland plant.
„Die Geschwindigkeit, mit der der Klimawandel voranschreitet, macht deutlich, dass die Lücke zwischen Klima-Rhetorik und faktischem Klimaschutz geschlossen werden muss“, so Dr. Carsten Schildknecht, Vorstandsvorsitzender der Zurich Gruppe Deutschland. „Es besteht mittlerweile ein gesellschaftlicher Konsens darüber, dass wir handeln müssen. Oft wird jedoch zu lang und zu ideologisch über das, wie‘ diskutiert. Wir werden Menschen auf diesem Weg nicht durch ein Mehr an Verboten und Regularien überzeugen, sondern durch ein Mehr an Geschwindigkeit, Chancen und Möglichkeiten“, so Schildknecht. „Es muss ein wirtschaftliches und gesellschaftliches Umfeld gefördert werden, das technologieoffen denkt und Anreize für nachhaltige Investitionen in die Zukunft schafft - keines, das die Bürger in ihrer Individualität, Kreativität und Schaffenskraft einengt und in ihrer sozialen und ökologischen Verantwortung entmündigt. Nur so werden wir das Rennen um den Klimawandel nachhaltig gewinnen können“, ist Schildknecht überzeugt. Der CEO gibt damit die Richtung vor. Nachhaltigkeit ist für den Konzern keine Mode, keine Alibiveranstaltung und auch kein isoliertes Projekt mit kleiner Stabsstelle und Sonderbudget.
Der Zurich kommt in Sachen Klimaschutz durchaus eine Pionierrolle zu: Als erster Versicherer unterzeichneten die Schweizer 2019 den UN „Business Ambition for 1,5 °C Pledge“, der darauf abzielt, die durchschnittliche globale Erwärmung bis 2050 auf 1,5 °C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, hat die Zurich drei zentrale Handlungsfelder identifiziert:
- Einhaltung des 1,5 Grad-Ziels
- Förderung des Vertrauens in die digitale Gesellschaft,
- Schaffung einer nachhaltigen Arbeitswelt,
Der Fokus liegt dabei auf der Einhaltung des 1,5 Grad-Ziels. Als Versicherer könne man in diesem Bereich die größten Hebelwirkungen entfachen und so einen überproportionalen Beitrag leisten, ist sich Schildknecht sicher. Er sieht in der Fähigkeit zur CO2-Reduzierung die zentrale Zukunftsfrage. Für die Zurich Gruppe Deutschland gilt: Bis 2025 wird der eigene CO2-Fußabdruck um 50 Prozent reduziert und die CO2-Intensität in den Bilanz-Assets und dem Retail-Portfolio im Neugeschäft um 25 Prozent verringert. Bis 2050 wird der Versicherer in allen Aspekten seines Geschäfts - vom Investment- und Risikomanagement über Versicherungsprodukte und dem Betrieb - klimaneutral sein.
Dabei ist der Zurich-Konzern in mehreren Rollen gefordert: als Arbeitgeber, Investor oder als Risikomanager. Für die Mitarbeiter geht es vor allem darum, Dienstreisen und Pendelverkehr zu minimieren, ohne dass die Kunden- und Beziehungspflege darunter leiden. Dafür wurden u.a. die Regularien für Dienstreisen angepasst und bis 2030 wird die Dienstwagenflotte vollständig auf Elektrofahrzeuge umgestellt. Bis 2025 will die Zurich auch CO2-Emissionen aus bedrucktem Papier um 70 Prozent gegenüber dem Stand von 2019 reduzieren. Mit ihrem Anlagevermögen von 36 Milliarden Euro strebt die Zurich Gruppe bis 2050 ein vollständig klimaneutrales Produktportfolio an.
Im Privatkundensegment bietet der Versicherer bereits heute eine Mobilitätsgarantie für Elektrofahrzeuge und in der Wohngebäudeversicherung werden die Mehrkosten für einen nachhaltigen Wiederaufbau nach Schadeneintritt abgesichert. Das gilt auch für Firmenkunden.
Im Underwriting-Portfolio schließt die Zurich die Zusammenarbeit mit Unternehmen aus, die 30 Prozent ihrer Erträge durch die Förderung von Kohle, Ölsanden und Ölschiefer erwirtschaften oder mehr als 20 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr fördern, ebenso wie mit solchen, die mehr als 30 Prozent ihres Stroms mit Kohle produzieren.
Im Juli 2021 übernahm die Zurich Gruppe Deutschland auch die Patenschaft für ein Hochmoor im Chiemgau, das nun der Renaturierung zugeführt wird. Moore sind hoch-effektive CO2-Speicher; sie binden mehr Kohlendioxid als jedes andere Ökosystem der Welt. Ihr Erhalt leistet deshalb einen besonders wertvollen Beitrag zu Klima- und Hochwasserschutz sowie für die Artenvielfalt.
Mit dem internationalen Projekt „Zurich Forest“ sorgt Zurich für die Pflanzung von einer Million Setzlinge von bis zu 120 wissenschaftlich ausgewählten einheimischen Arten und unterstützt damit das Wachstum eines gesunden Waldes.
Weltumsegler und Klima-Botschafter Boris Herrmann steht wie kaum ein anderer für das Erreichen ehrgeiziger Ziele unter widrigen Umständen. Deshalb passt die Partnerschaft zwischen Zurich und dem Leistungssportler. Ziel der Kooperation ist es, gemeinsam an Nachhaltigkeitsthemen im Bereich Klima- und Ozeanforschung zu arbeiten und für die Negativfolgen des Klimawandels zu sensibilisieren.
Eine weitere Initiative ist die Ausschreibung des Planet-Hero-Awards. Mit dem Award will Zurich Engagements auszeichnen, die dazu beitragen, die Klimaerwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken, Biodiversität zu fördern oder die Ozeane zu schützen. Die Bewerbungsfrist für den Planet-Hero-Award endet am 30. September 2021. Der Weltumsegler Boris Herrmann begleitet den Award als Jurymitglied.
Nachhaltige Beratung: https://www.zurich-maklerimpuls.de/vorsorge/berate-nachhaltig-zukunftsperspektiven/
Für mehr Informationen: https://www.zurich-maklerimpuls.de/