Europarente: Altersvorsorgelösung auf dem Silbertablett
PEPP böte die Option, die Anbieter auf nachhaltige Geldanlagen zu verpflichten: vergleichbar vielleicht mit dem norwegischen Staatsfonds, der strenge Ausschlusskriterien für bestimmte Investments definiert. Spielte das Thema Nachhaltigkeit bei der Planung eine Rolle – und wurden hier entsprechende Vorgaben umgesetzt?
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Leider ist bisher nur eine Kennzeichnung vorgesehen, ob und in welchem Umfang Nachhaltigkeitskriterien berücksichtigt werden. Derzeit werden die PEPP-Produktanbieter aber nur ermutigt, bei ihren Investitionen Nachhaltigkeitskriterien zu berücksichtigen. Ob und wie bei der Geldanlage sogenannte ESG-Kriterien berücksichtigt werden, wird sich zeigen.
Die EU-Kommission hat den Europäischen Green Deal proklamiert, um Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. Ein Kernstück des Plans ist der Europäische “Green Deal”-Investitionsplan, mit dem im nächsten Jahrzehnt mindestens eine Billion Euro für nachhaltige Investitionen in der EU bereitgestellt werden. Die Berücksichtigung von ESG-Kriterien für die Europarente wäre ein großer Schritt in Richtung dieses Ziels, immerhin erwartet die EU-Kommission, dass der Markt für private Altersvorsorge bis 2030 von heute 1,4 Billionen Euro auf 2,1 Billionen Euro wächst.
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Die Europarente schafft erstmals einen einheitlichen Binnenmarkt für private Altersvorsorge mit gleichen Wettbewerbsbedingungen für alle Anbieter. Das ist eine große Chance für neue innovative Modelle und Anbieter wie Vantik. Momentan konzentrieren wir uns auf die Weiterentwicklung der Vantikcard im Heimatmarkt. Mit der Vantikcard können unsere Kunden ihre Altersvorsorge ganz einfach starten und mühelos in ihren Alltag integrieren. Mit der kostenlosen Mastercard kann man überall bezahlen und bekommt auf jede Zahlung ein Prozent Cashback für die Altersvorsorge.
Welche politischen Reformen müssten aus Ihrer Sicht als Start-up-Gründer und Altersvorsorge-Experte angeschoben werden, um Deutschland zukunftsfest zu machen?
Es wird viel über die gesetzliche Rente gesprochen. Viel kritischer ist aber die Krise der privaten Altersvorsorge. Bisher gibt es für die meisten Menschen keine vernünftige Alternative zu Lebensversicherung und Riester. Damit werden Millionen von Menschen ohne eine Vorsorgelösung im Regen stehen gelassen.
Die zeitnahe Umsetzung der digitalen Renteninformation, die Einführung eines Standardprodukts als Benchmark und der Abbau von bürokratischen Hürden sind längst überfällig. Angesichts von Niedrigzinsen ist Öffnung für Aktien alternativlos, um eine vernünftige Rendite über dem Inflationsniveau zu erzielen. Um das Sicherheitsbedürfnis zu befriedigen, braucht es außerdem dringend alternative Modelle zum Kapitalerhalt statt unbezahlbarer Garantien. Zudem verlangen zunehmend diversere Erwerbshistorien und Lebensläufe eine flexiblere private Vorsorge. Was wir übrigens nicht brauchen, ist eine zweite staatliche Zwangsrente. Die Menschen brauchen keine Bevormundung, sondern eine Befähigung.
Die alte Bundesregierung hat sich zum Thema private Altersvorsorge bereits wenig vorgenommen, aber nicht mal diese Ziele erreicht. Es ist zu hoffe, dass die neue Bundesregierung nicht genauso unverantwortlich handelt. Übrigens: Die deutsche Politik bekommt mit der Europarente eine zeitgemäße Lösung für die private Altersvorsorge auf dem Silbertablett serviert.
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Hinweis: Dieser Text erschien zuerst im Sonderheft Altersvorsorge.
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