ETFs sind kein risikoloses Allheilmittel
Hier wird der Grundstein für Investmentgeschäft gelegt. Und aus persönlicher Erfahrung weiß ich, dass insbesondere Neumandate sich einen direkten Ansprechpartner – sprich „Kümmerer“ – wünschen! Oft wurde irgendwann, irgendwo, irgendwas gemacht, aber niemand kümmert sich richtig.
- „Investmentgeschäft betreibt man nicht halbherzig nebenbei!“
- Investmentgeschäft betreibt man nicht halbherzig nebenbei
- ETFs sind kein risikoloses Allheilmittel
In Zeiten, wo die Börsen nur den Weg nach oben kennen, mag das alles ohne weiteres Zutun funktionieren. Es kommen aber auch mal wieder stürmische Zeiten an den Kapitalmärkten und ich muss als verantwortlicher Kapitän in der Lage sein, die mir anvertrauten Kundendepots auch in turbulenten Zeiten sicher zu manövrieren. Zuletzt geschehen in 2020 beim Corona-Crash. Trotzdem war 2020 für uns das erfolgreichste Geschäftsjahr, weil wir unsere Strategie konsequent umgesetzt haben.
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Darüberhinaus gibt es Basics, die selbstverständlich sein müssen. Dazu gehören zum Beispiel Depoteinsicht, Kunden-APP, Zusendung von Vermögensübersichten und insbesondere ein regelmäßiges Depotgespräch. Das kann man zum Beispiel jährlich angehen oder auch volumenabhängig gestalten. Wichtig ist auch die laufende Risikoklassenüberwachung. Hierfür gibt es am Markt bei den Pools oder KAGen ausgefeilte Software und raffinierte Tools, die bei routiniertem Einsatz unerlässliche Hilfsmittel sind und diese vermeintlich trockene Materie zum ultimativen Tagesgeschäft werden lassen.
Kann und will ich diese Voraussetzungen erfüllen, so entwickeln sich langfristige, für beide Seiten von Erfolg und Kontinuität geprägte Geschäftsbeziehungen.
ETFs, also Indexfonds, sind in aller Munde. Vor allem Verbraucherschützer empfehlen diese immer wieder. Wie ist Ihre Meinung dazu? Sollten Anleger aktiv gemanagte Fonds bevorzugen?
Beim Thema Verbraucherschützer und ETFs bin ich gespaltener Meinung. So sinnvoll der Verbraucherschutz bei der Abwehr und Vermeidung von Fehlentscheidungen für den Verbraucher auch ist, so werden doch häufig pauschale Empfehlungen mit zum Teil haarsträubenden Begründungen gegeben.
ETFs haben sich mittlerweile hierzulande etabliert und stellen eine kostengünstige Alternative zu Fonds dar. Sie sind aber kein risikoloses Allheilmittel, wie von Verbraucherschützern oder einigen Marktakteuren gern gepriesen. Viele Selbstentscheider kaufen rein aus Kostengründen ETFs und schauen dabei nur auf die Vergangenheitsrenditen. Das ist wie Autofahren mit Blick in den Rückspiegel und ausgeschaltetem Airbag. Dabei unterliegen auch ETFs Risiken und sind oft aufgrund ihrer Struktur und Zusammensetzung nur bedingt für den serviceorientierten Anleger geeignet. Qualität, Know-how und Service haben nun mal auch ihren Preis!
Ich selbst bevorzuge aktive Fonds, da es hier durchaus viele Akteure gibt, die es schaffen, ihre Benchmark nachhaltig outzuperformen – und das, ohne extreme Risiken einzugehen. Wichtiger noch sind eine klare Strategie und deren konsequente Umsetzung im Kundendepot. Am Ende muss jeder für sich entscheiden, wo er sich am besten aufgehoben fühlt!
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Hinweis: Der Text erschien zuerst im Sonderheft Altersvorsorge.
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