Betriebliche Krankenversicherung: Welche Zielgruppe besonders interessiert ist
Bei welcher Zielgruppe ist Beratung zur betrieblichen Krankenversicherung (bKV) besonders erfolgversprechend? Und woran sich zeigt, dass noch immer Aufklärungsbedarf in Sachen betrieblichen Krankenversicherung (bKV) besteht.
Zum Jahresbeginn 2021 nutzten laut Verband der Privaten Krankenversicherung rund 1,04 Millionen Personen das bKV-Angebot ihres Arbeitgebers und bekommen eine komplett vom Arbeitgeber gezahlte betriebliche Krankenversicherung (bKV). „Die betriebliche Krankenversicherung bietet einen Vorteil im Wettbewerb um die besten Köpfe und hilft dabei, qualifizierte Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden“, meinte Ralf Kantak, Vorsitzender des PKV-Verbands bei der Vorstellung der Zahlen.
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Doch das größte Interesse an bKV-Lösungen haben Menschen, die sich selbst als Geringverdiener bezeichnen: Sie zeigen überdurchschnittlich häufig Interesse (87 Prozent), ermittelte die Continentale Studie 2020. Die Studie lässt aber noch mehr Rückschlüsse darauf zu, bei welchen Zielgruppen eine bKV-Beratung erfolgversprechend wäre: So sind besonders Befragte aus der Altersgruppe der 40- bis 49-Jährigen interessiert. Von ihnen würden laut eigenen Angaben 85 Prozent bKV-Angebote nutzen.
Eine weitere Erkenntnis der Studie: Beschäftigte aus kleineren Unternehmen (KMU) haben tendenziell häufiger Interesse an einer bKV. 83 Prozent der Mitarbeiter in Unternehmen mit bis zu 20 Beschäftigten würden die bKV ‚bestimmt‘ oder ‚eher‘ nutzen, wenn ihr Arbeitgeber diese anbieten würde. In größeren Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern sind immer noch 70 Prozent interessiert.
bKV: Es besteht noch Aufklärungsbedarf
Die Erhebung fragte auch Meinungen zu Aussagen über die bKV ab (siehe Grafik). Immerhin 39 Prozent der Befragten wissen, dass ein Vorteil der bKV darin zu sehen ist, dass häufig keine oder weniger Gesundheitsfragen als üblich beantwortet müssen. Doch fast ebenso viele (36 Prozent) glauben jedoch nicht, dass diese Aussage zutrifft. Zwischen den beiden Befragten-Gruppen gibt es keine statistisch signifikanten Unterschiede. Die Befragten stehen auch der Aussage „Die Vorteile der betrieblichen Krankenversicherung verfallen bei einem Wechsel des Arbeitgebers“ gespalten gegenüber. Richtig ist: Sie verfallen nicht. Trotzdem stimmen dem 34 Prozent zu, 37 Prozent nicht. 30 Prozent geben an, dass sie es nicht wissen, ob die Aussage richtig ist.
Ein Großteil von 67 Prozent hält die Aussage „Die betriebliche Krankenversicherung ist unnötig: Der gesetzliche Schutz reicht aus“ für (eher) nicht richtig. Damit ist sie die einzige abgefragte Aussage, die klar mehrheitlich abgelehnt wird. 26 Prozent halten die bKV für unnötig, da ihrer Meinung nach der gesetzliche Schutz ausreicht. Nur 2 Prozent der Bevölkerung machen dazu keine Angabe.
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Über die Studie: Für den Hauptteil der Studie wurden 1.300 Personen zwischen 25 und 65 Jahren telefonisch befragt. Die Befragung ist für Deutschland bevölkerungsrepräsentativ. Sämtliche sozio-demografische Kennziffern wie zum Beispiel Alter, Bildung, Geschlechterverteilung oder Einkommen entsprechen in etwa der Verteilung in der Gesamtbevölkerung und sind daher ebenfalls repräsentativ.