Die Gewinner im Umdeckungskampf
Gewinner und Verlierer im Umdeckungskampf lassen sich beurteilen anhand der Übertragungswerte bzw. anhand der Portabilitätszahlen. Wichtigster Wert ist das Saldo erhaltener und abgeführter Alterungsrückstellungen:
- PKV-Umdeckungskampf: Wer der Konkurrenz die meisten Kunden abluchst
- Die Gewinner im Umdeckungskampf
- Die Verlierer im Umdeckungskampf
- Versicherer, die wesentlich mehr Alterungsrückstellungen erhalten als sie abführen, haben der Konkurrenz erfolgreich PKV-Kunden abgeworben.
- Wer hingegen viele Alterungsrückstellungen verliert mit hohem negativen Saldo bei Alterungsrückstellungen, der verliert besonders viele Personen in der Vollversicherung an die Konkurrenz.
Die Gewinner im Umdeckungswettbewerb
Geht man nach dem Saldo von erhaltenen und abgeführten Alterungsrückstellungen in 2020, sind folgende Anbieter die großen Gewinner im Umdeckungskampf:
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- Signal Iduna: 5,52 Mio. Euro Zugewinn an Alterungsrückstellungen gegenüber 2019
- Arag: 6,30 Mio. Euro Zugewinn an Alterungsrückstellungen
- Debeka: 7,81 Mio. Euro Zugewinn an Alterungsrückstellungen
- Continentale: 12,09 Mio. Euro Zugewinn an Alterungsrückstellungen
- HanseMerkur: 35,34 Mio. Euro Zugewinn an Alterungsrückstellungen
Kennzahlen korrelieren auffallend
Vergleicht man nun diesen Zugewinn mit weiteren Kennzahlen, gibt es eine auffallende Korrelation zwischen a) dem hohen Zugewinn an Alterungsrückstellungen, b) einem hohen Zugewinn an Vollversicherungen und c) einer schlechten Abschlusskostenquote.
Beispiel Arag: Zwar gehört die Arag zu den kleinen Versicherern. In Relation zur eigenen Bestandsgröße aber schaffte sie in 2020 das höchste Wachstum bei Vollversicherungen – ein Plus um 12,44 Prozent . Denn 46.554 Versicherungen hielt man in 2019, 52.344 sodann in 2020. Für diesen Erfolg aber scheint die Arag auch einiges an Geld in die Hand zu nehmen: Ihre Abschlusskostenquote in Höhe von 15,42 Prozent ist die zweitschlechteste des Marktes.
Man könnte demnach pointieren: Die Arag hat auch deswegen hohe Abschlusskosten, um auf Kosten der Konkurrenz zu wachsen. Denn zumindest ein Teil dieses Geldes fließt , um der Konkurrenz Kunden aus dem Bestand abzuwerben.
Beispiel HanseMerkur: Zahlen der HanseMerkur verstärken den Verdacht des teuren Umdeckungswettbewerbs – die Ergo hat die drittschlechteste Abschlusskostenquote der gesamten Branche. Wendet der Versicherer aus Hamburg doch 12,83 Prozent seiner Bruttoprämien in 2020 für Neuabschlüsse auf. Grund zur Enttäuschung aber gibt es deswegen nicht. Denn seit Jahren zeigen Kennzahlen: Die HanseMerkur ist der große Gewinner im Umdeckungskampf mit der Konkurrenz.
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Die HanseMerkur hat in 2020 auch den zweitgrößten Zuwachs an Vollversicherungen geschafft mit einem Plus von 11.058 Versicherungen gegenüber 2019. Einzig gegenüber dem Marktführer muss sich das norddeutsche Unternehmen hier geschlagen geben: Die Debeka gewinnt in 2020 insgesamt 34.120 Vollversicherungen hinzu.
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