2020 kämpften die Lebensversicherer noch mit rückläufigen Neugeschäft (Versicherungsbote berichtete). Diese Entwicklung scheint sich in diesem Jahr nicht zu wiederholen. „Das Neugeschäft hat nach verhaltenem Start im Jahresverlauf 2021 deutlich an Dynamik gewonnen“, so GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

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So stieg die Zahl der neu abgeschlossenen Verträge allein im ersten Halbjahr 2021 um rund fünf Prozent auf gut 2,2 Millionen. Vor allem die Neuabschlüsse gegen laufenden Beitrag entwickelten sich mit einem Plus von gut 14 Prozent positiv, so der Verband.
Ein Zuwachs von 13,5 Prozent ist bei Invaliditätsversicherungen zu verzeichnen: gut 211.000 Verträge wurden neu abgeschlossen.

Der Verband geht davon aus, dass sich der positive Trend im Neugeschäft aus dem 1. Halbjahr 2021 fortsetzen wird. Dann könnten für das Gesamtjahr 2021 gut 4,8 Millionen Neuverträge in der Lebensversicherung zu Buche stehen - ein Zuwachs von knapp vier Prozent. Auf Basis dieser Erwartungen geschätzt, könnten die Beitragseinnahmen um knapp sechs Prozent auf gut 10,0 Milliarden Euro steigen.

Asmussen: „Vor allem die Förderung für Geringverdiener wirkt“

Zu der insgesamt guten Entwicklung trage insbesondere die betriebliche Altersversorgung (bAV) bei, so Jörg Asmussen. „Vor allem die Förderung für Geringverdiener wirkt“, so der GDV-Hauptgeschäftsführer. Auf die bAV dürften etwa jeder fünfte neu abgeschlossene Vertrag und sogar ein Viertel der Beitragseinnahmen aus dem Neugeschäft entfallen, schätzt der Verband. Laut GDV-Prognose bleiben die Beitragseinnahmen insgesamt stabil auf Vorjahresniveau: 2020 buchten Lebensversicherer, Pensionskassen und Pensionsfonds Beitragseinnahmen von gut 103 Milliarden Euro.

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Doch nach Ansicht des Verbands könnte das bAV-Geschäft noch besser laufen. Einen entsprechenden Vorschlag liefert Asmussen gleich mit: „Die kommende Regierung sollte den Zuschuss dynamisieren, das heisst an die Lohnentwicklung koppeln, um den Schwung zu halten.“