Aktiv und passiv sind kein Widerspruch mehr!
Stiftung Warentest und viele Medien empfehlen unerfahrenen Anlegern das Investment in ETFs: die Kosten seien niedrig, die Risiken überschaubar. Sie gelten als Unternehmen, das seine Investments aktiv managt – bieten aber auch seit 2017 ETFs an. Wie verbinden Sie beide Welten: aktives Management und die Abbildung von Indizes?
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Wie Sie es richtig formuliert haben, ist aktives Management fester Bestandteil unserer DNA und soll es auch bleiben. Aber: Aktiv und passiv sind kein Widerspruch mehr! Wir bieten beispielsweise aktive ETFs an. Das heißt, mit unseren ETFs kombinieren wir die Vorzüge beider Welten: Zugang zu unserem aktiven Know-how auf einer Seite und gleichzeitig niedrige Kosten auf der anderen Seite.
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…sind ETFs tatsächlich das risikoarme Investment, als das sie gern beworben werden?
Aktive Fonds sind flexibler und können über verschiedene Gewichtungen gerade in Abwärtsszenarien reagieren, während passive ETFs nur einen Index abbilden. Da nimmt man jeden Kursrücksetzer mit, denn es gibt keinen Fondsmanager, der reagieren kann. Gleichzeitig können gerade diese Abweichungen vom breiten Index natürlich auch ein Risiko darstellen, wenn diese Schwerpunkte gerade nicht am Markt funktionieren.
Da komme ich wieder auf unsere aktiven ETFs zurück, denn sie sind ein guter Kompromiss: Indem wir unser aktives Know-How in die Portfoliokonstruktion einbringen, können wir in die Indexgewichtung eingreifen, ohne das Marktprofil zu sehr zu ändern. Diese Portfolios sind breit-diversifiziert und günstiger als klassisch gemanagte Fonds.
Parteiübergreifend wird mit der Idee eines Staatsfonds nach norwegischem und schwedischem Vorbild geliebäugelt: Die Deutschen könnten so über Umwege ein Volk von Aktionären werden. Müssen private Anbieter einen solchen Konkurrenten fürchten? Wo sehen Sie Vor- und Nachteile eines Staatsfonds?
Zunächst: Die grundsätzliche Erkenntnis ist richtig. Wir müssen unser System der Altersvorsorge umstellen, denn die demographische Entwicklung wird dafür sorgen, dass uns das Umlageprinzip in der jetzigen Form vor riesige Probleme stellen wird.
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In welcher Form das geschieht, darüber müssen wir uns als Gesellschaft verständigen. Wenn ich mir die Wahlprogramme der Parteien anschaue, stimmt mich das aber optimistisch. So gut wie alle scheinen das Problem erkannt zu haben und einige gute Vorschläge liegen auf dem Tisch, die Kapitalmärkte stärker für unsere Altersvorsorge zu nutzen.
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