Kfz-Versicherung: Assistenzsysteme sorgen für weniger Unfälle
Assistenzsysteme in Kfz-Versicherungen werden die Zahl der Unfälle in den kommenden Jahren deutlich reduzieren, prognostiziert die Versicherungswirtschaft. Eine niedrigere Zahl an Schäden werde aber durch steigende Kosten für Ersatzteile flankiert.
In Autos kommen immer mehr Assistenzsysteme zum Einsatz: und das wirkt sich tatsächlich positiv auf das Unfallgeschehen aus. In den kommenden 20 Jahren werde die Zahl der Unfälle um 20 bis 30 Prozent zurückgehen, prognostiziert der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Auf die Prognose macht aktuell die Deutsche Presse-Agentur (dpa) aufmerksam.
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Den größten Effekt auf Kfz-Haftpflichtschäden hätten demnach Notbremsassistenten, Park- und Rangierassistenten. Noch seien derartige Techniken nicht mehrheitlich im Einsatz, berichtet der Verband. „Die neuen Assistenzsysteme machen das Autofahren zwar sicherer, sie verbreiten sich aber nur langsam und machen Reparaturen im Schadenfall teurer“, zitiert dpa Jörg Asmussen, den Hauptgeschäftsführer des GDV. Laut Prognose steigen die Reparaturkosten bis 2040 um vier bis sechs Prozent.
Dennoch rechnet der Verband mit sinkenden Schadenkosten: Diese sollen um 19 bis 25 Prozent zurückgehen. Und schon heute würden sich die Assistenzsysteme in niedrigeren Unfallzahlen spiegeln. Bei den Fahrzeugen mit Assistenzsystemen gebe es rund 20 Prozent weniger Unfälle, berichtet Jörg Rheinländer, Vorstand der HUK-Coburg.
Autonome Fahrsysteme werden sich hingegen weniger schnell durchsetzen, prognostiziert der GDV: Bis dahin werden noch viele Jahre vergehen.
Wenig Spielraum für Preisnachlässe
Im Coronajahr 2020 sank die Zahl der Autounfälle von 2,7 Millionen im Vorjahr auf 2,2 Millionen: auch, weil weniger gefahren wurde. In der Wechselsaison 2021/22 rechnet das Analysehaus Assekurata dennoch nicht mit großen Preisnachlässen in der Kfz-Versicherung, weil der Spielraum hierfür fehle:
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So hatten die Kfz-Versicherer unter anderem hohe Schadenkosten durch die Unwetterkatastrophe im Juli, was sich speziell in den Kaskotarifen niederschlage. Auch gewinne in Zeiten niedriger Zinsen das Versicherungstechnische Ergebnis an Bedeutung, da die Geldanlage weniger abwirft. Schwankungen in der Versicherungstechnik ließen sich nicht mehr so einfach mithilfe von Kapitalanlageerträgen ausgleichen.