Die Bilanz-Champions der Lebensversicherer
Die Lebensversicherung (LV) leidet wie kaum eine andere Versicherungssparte an Null- und Minuszinsen. Das erklärt ein besonderes Interesse an LV-Bilanz-Ratings: Kennzahlen zur Bilanz zeigen, wie krisensicher ein Versicherer aufgestellt ist. Unternehmen mit den besten Bilanzen der Jahre 2016 bis 2020 werden in der folgenden Bildstrecke vorgestellt.
Hintergrund: Bilanzkennzahlen zeigen die wirtschaftliche Situation eines Unternehmens. Dies ist besonders bei Lebensversicherern spannend – kaum eine andere Sparte leidet in den letzten Jahren derart unter dem Niedrigzins (Versicherungsbote berichtete). Für zwölf Kennzahlen hat der neue MAP-Report Mittelwerte gebildet der Jahre 2016 bis 2020 und – in einem zweiten Schritt – diese Kennzahlen in eine Punktwertung und eine Note übersetzt:
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- Die Solvabilitätsquote gemäß Paragraf 40 Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) gibt an, wie gut Versicherer eine simulierte 200-Jahres-Krise überstehen.
- Die Sicherheitsmittelquote setzt Mittel zum Ausgleich von Verlusten (Eigenkapital, Schlussüberschussanteilfonds, freie Rückstellung für Beitragsrückerstattungen) sowie den Bestand der Zinszusatzreserve ins Verhältnis zur Deckungsrückstellung.
- Die Gesamtreservequote gibt die Summe der Bewertungsreserven, der freien RfB und des Schlussüberschussanteilfonds in Prozent des Bestands an Kapitalanlagen zum Jahresende an (jedoch ohne Kapitalanlagen der fondsgebundenen Lebensversicherung).
- Die Ertragsquote gibt die Summe sämtlicher Erträge gemäß Mindestzuführungsverordnung an zuzüglich freier RfB und hälftiger Bewertungsreserven. Diese werden ins Verhältnis zu den Deckungsrückstellungen gesetzt.
- Weitere bewertete Kennzahlen sind die Rechnungszinsbelastung, die Rechnungszinsanforderungsquote (Verhältnis der bestehenden Rechnungszinsverpflichtungen gemäß MindZV zur Deckungsrückstellung), die laufende Durchschnittsverzinsung, die Nettoverzinsung, die Verwaltungskosten- und Abschlusskostenquote, die RfB-Zuführung sowie die Stornoquote.
Je Kennzahl werden unterschiedlich gewichtete Punkte verteilt. So fließt die aufsichtsrechtlich relevante Solvenzquote mit 20 Prozent in die Bewertung ein, die Nettoverzinsung hingegen nur mit 2,5 Prozent. Bei guten Kennzahlen können die Versicherer in der Summe 400 Punkte erhalten. Wer minimal 80 Prozent der Punkte erreicht (minimal 320 Punkte), der erhält die Bestnote „exzellent“ (mmm+).
Nur neun von 57 Unternehmen konnten mit einer „exzellenten“ Bewertung glänzen. Versicherungsbote stellt diese Rating-Sieger vor. Der zugrundeliegende MAP-Report mit der Nummer 922 kann auf der Webseite von Franke und Bornberg bestellt werden.
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Weitere Kennzahlen zur Lebensversicherung haben wir unter einer neuen Rubrik zusammengefasst.