Jetzt steht sie wieder vor der Tür: die Adventszeit. Und es scheint als könne sie für manche nicht früh genug kommen. In vielen Geschäften steht die Weihnachtsdekoration schon lange für die Kunden bereit: Kerzen, Adventskalender und Geschenkpapier stapeln sich in den Schaufenstern. Wenn es nach den Supermärkten geht, hat mit dem letzten Sommertag die Weihnachtszeit bereits begonnen. Ab September sind hier bereits die Lebkuchen zu finden.

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Da kommt die Frage auf: Beherrscht die Zeit eigentlich uns oder umgekehrt? Zumindest das Angebot an Weihnachtsartikeln spricht ganz klar für eine Fremdbestimmung im Zeitgefüge. Laut einer Umfrage möchte die Mehrheit der Kunden Lebkuchen erst ab November im Supermarktangebot sehen. Weihnachten und Advent sind etwas Schönes, auf das sich viele freuen. Aber die Lebkuchen im Regal erinnern einen auch an den Stress, den die Weihnachtszeit mit sich bringt. Es gibt viel zu tun vor dem Fest. Plätzchen backen, Geschenke besorgen und sie einpacken – ich nehme hierfür übrigens seit vielen Jahren Zeitungspapier – zur Müllvermeidung und um meine mauen Verpackungskünste zu tarnen. Und bei all der Hektik lauert auch das Jahresende schon hinter der nächsten Ecke. Egal, wie oft wir Wünsche nach mehr Besinnlichkeit hören: Nirgendwo erkennt man deutlicher, dass Zeit zum knappen Rohstoff geworden ist.

Kunden brauchen Handlungsimpulse

Besonders zum Jahresende scheint es, als rinne einem die Zeit durch die Finger. Das ganze Jahr über stehen dringende Aufgaben an, die erledigt werden wollen. Dabei rutscht das, was augenscheinlich keine Deadline oder Dringlichkeit hat, oft nach hinten oder schafft es gar nicht erst auf die Agenda: Die eigene Absicherung zum Beispiel. Branchenkritiker wenden jetzt ein – und hier gebe ich ihnen ausnahmsweise recht – dass Versicherungen nicht ge-, sondern verkauft werden, da die Kunden sich meist nicht selbstständig auf die Suche danach machen. Das stimmt, und das ist auch gut so, denn dafür gibt es die Versicherungsprofis. Sie machen die Kunden auf ihre Versorgungslücken aufmerksam und bieten kompetente Beratung und passende Lösungen.

Es ist wichtig, dass Kunden diesen Anstoß bekommen, um sich mit der eigenen Absicherung auseinanderzusetzen. Es ist genau wie die Sache mit den Lebkuchen. Ob man das frühe Angebot nun nervig findet oder nicht, es ist ein Startsignal für die Vorbereitung auf die kommenden Monate. „Jetzt habe ich alles und kann mich auf das Fest freuen,“ – das hört man in der Adventszeit oft. Die Erfahrung zeigt, es lohnt sich die Erledigungen frühestmöglich abzuhaken.

Im Unterschied dazu kommt der Renteneintritt nicht „alle Jahre wieder“ und erhält auch kein Extra-Regal direkt vor der Supermarkt-Kasse. Dabei lohnt es sich gerade hier, vorbereitet zu sein. Wer das Thema frühzeitig angeht, kann die Zeit für sich arbeiten lassen. Denn Sparen vermehrt durch den Zinseszinseffekt (ich nenne ihn aus aktuellem Anlass inzwischen lieber den Wertentwicklungseffekt) das Geld. Und auch eine Absicherung der Arbeitskraft regelt wichtige Dinge, bevor durch einen gesundheitlichen Ernstfall Dringlichkeit und Existenznot da sind. Das eigene Leben abzusichern bedeutet also, eigene Prioritäten zu setzen, statt dem Agenda-Setting des Alltagskonsums hinterherzurasen. Es lohnt sich, sich dafür Zeit zu nehmen – gerne bei Tee und Plätzchen!

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Markus Drews