Lebensversicherung: Die Neugeschäfts-Könige

Mit dem MAP-Report 922 ist eine neue Bilanzanalyse deutscher Lebensversicherer erschienen (Versicherungsbote berichtete). Und im schwierigen Fahrwasser von Niedrig- oder Null- oder gar Minuszinsen zeigt der Markt zwei Trends. Denn zum einen bestimmen fondsgebundene Produkte – mit einem Anteil von 29,0 Prozent – das Neugeschäft in 2020. Zum anderen übertrifft das Neugeschäft gegen Einmalbeitrag mittlerweile weit das Neugeschäft gegen laufende Beiträge.

Branchenweites Neugeschäft in 2020 nahm ab

Das freilich kann nicht über ein abnehmendes Neugeschäft sowohl bei Versicherungsscheinen gegen Einmalbeitrag als auch gegen laufenden Beitrag hinwegtäuschen – auch bedingt durch Corona:

• So nahm das Neugeschäft bei Haupt-und Zusatzversicherungen gegen Einmalbeitrag in 2020 um 1,08 Prozent ab.
• Und gegen laufenden Beitrag betrug der Rückgang des Neugeschäfts bei Haupt- und Zusatzversicherung 3,40 Prozent.

APE: Kennzahl berücksichtigt laufende Beiträge und Einmalzahlungen

Für die Einschätzung des Neugeschäfts bietet sich das Annual Premium Equivalent an – die Jahressumme laufender Beiträge für neu eingelöste Versicherungsscheine mit dem Zehntel der Summe aller Einmalbeiträge. Die Kennzahl soll laufende Beiträge und Einmalbeträge für das Errechnen des Geschäftserfolgs zu gleichen Teilen berücksichtigen. Dies geschieht unter der Annahme: Verträge gegen Einmalbeitrag hätten eine Laufzeit von zehn Jahren.

Das APE der Branche nahm in 2020 leicht ab – von rund 9,37 Mrd. Euro auf rund 9,30 Mrd. Euro. Die Marktführer aber schlugen sich wacker: Nur zwei Unternehmen zeigen hier einen Rückgang des Neugeschäfts gegenüber 2019. Versicherungsbote stellt in seiner Bildstrecke Versicherer vor, die in absoluten Zahlen das höchste Neugeschäft 2020 hatten. Alle Zahlen sind dem MAP-Report 922 entnommen – dieser kann kostenpflichtig auf der Webseite von Franke und Bornberg bestellt werden.

Weitere Kennzahlen zur Lebensversicherung haben wir zudem unter einer neuen Rubrik zusammengefasst.