Hintergrund: Corona setzt den Rechtsschutzversicherern zu: Schadenaufwendungen kletterten in 2020 um 9,6 Prozent je Versicherer und liegen bei rund 131 Mio. Euro im Schnitt. Eine Entwicklung, die sich auch deutlich auf die durchschnittliche Schaden-Kosten-Quote bzw. Combined Ratio (CR) über 25 Versicherer hinweg auswirkt. Denn die Branche rutschte erstmals wieder seit 2016 in die roten Zahlen: Die durchschnittliche Schaden-Kosten-Quote über 25 Versicherer hinweg verschlechtert sich in 2020 von 96,92 Prozent auf 101,87 Prozent.

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Klage-Boom durch Corona

Grund für die schlechten Zahlen sind gehäufte Klagen – Privat- und Gewerbekunden suchten und suchen Unterstützung, weil sie infolge des Lockdowns um ihren Arbeitsplatz fürchten, sie den Betrieb dichtmachen mussten oder ihre Miete nicht mehr zahlen können – und deswegen in der Folge auch juristischen Beistand benötigen. Hinzu kommt: Ein weiterer Super-GAU für die Bilanzen der Rechtsschutzversicherer, der Diesel-Skandal, ist noch immer nicht ausgestanden. Allein die Prozesskosten für gefälschte Abgaswerte belaufen sich mittlerweile auf über 1,21 Milliarden Euro (Versicherungsbote berichtete). Rechtsstreitigkeiten mit Reiseveranstaltern, mit Hotels oder Airlines machen ein unglückliches Pandemie-Jahr 2020 für die Rechtsschutzversicherung komplett.

Zwölf Versicherer weisen in 2020 eine Combined Ratio über 100 Prozent aus. Demnach sind Schadenaufwendungen und weitere Kosten für beinahe die halbe Branche nicht mehr durch Einnahmen gedeckt. Die Bildstrecke stellt alle Unternehmen in der Verlustzone unter Berufung auf Zahlen des aktuellen „Branchenmonitor Rechtsschutzversicherung 2015-2020“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH vor.

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Das Analyse-Instrument kann kostenpflichtig mit weiteren Ausgaben des Branchenmonitors auf der Webseite des Leipziger Beratungsunternehmens bestellt werden.