Hintergrund: Man kann nicht oft genug daran erinnern: Die Rechtsschutzversicherung erfüllt eine wichtige soziale Funktion. Denn sie ermöglicht jedem Bürger die Wahrnehmung seiner rechtlichen Interessen ohne Rücksicht auf das hiermit verbundene Kostenrisiko. Und schon kleine Rechtsstreitigkeiten – zum Beispiel eine gekündigte Wohnung – können schnell vier- oder gar fünfstellige Beträge verschlingen. Gerade für Menschen mit geringem Einkommen ist somit eine Rechtsschutzversicherung ein „must have“- Produkt.

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Allerdings macht es der Markt den Anbietern nicht gerade einfach. Seit Beginn der globale Banken- und Finanzkrise in 2007 sind Versicherer immer wieder mit teuren Klagewellen konfrontiert, weil Kunden ihre Ansprüche gegenüber Akteuren wie Lehman Brothers durchsetzen wollten. Auch die fehlerhaften Widerrufsbelehrungen bei Lebensversicherungen brachten einen wahren Klageboom. Und der VW-Dieselskandal ab 2015 kostete die Rechtsschutzversicherer bisher 667 Millionen Euro (Versicherungsbote berichtete).

Durch Corona endgültig in die Krise

Durch Corona rutschen die Rechtsschutzversicherer nun endgültig in die Krise. Häufen sich doch durch die Pandemie Rechtsstreitigkeiten – Privat- und Gewerbekunden suchten und suchen Unterstützung, weil sie infolge des Lockdowns um ihren Arbeitsplatz fürchten, sie den Betrieb dichtmachen mussten oder ihre Miete nicht mehr zahlen konnten – und deswegen in der Folge auch juristischen Beistand benötigen. Hinzu kommen Streitigkeiten mit Reiseveranstaltern oder Airlines. Eine Situation, die sich nun auch in den Bilanzen der Versicherer bemerkbar macht.

Dies zeigt der aktuelle „Branchenmonitor Rechtsschutzversicherung 2015-2020“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH: Die Branche rutscht 2020, erstmals seit 2016, in die roten Zahlen: Die durchschnittliche Schaden-Kosten-Quote verschlechtert sich von 96,92 Prozent in 2019 auf 101,87 Prozent in 2020. Zwölf Versicherer reißen die kritische 100-Prozent-Marke und können so Schadenaufwendungen und weitere Kosten nicht mehr durch die Einnahmen decken – fast die halbe Branche.

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Bildstrecke zeigt Situation der Marktführer

Wer aber dominiert den schwierigen Markt? Und wie sehen die Schaden-Kosten-Quoten der Marktführer aus? Dies wird in der aktuellen Bildstrecke des Versicherungsboten vorgestellt. Alle Daten sind dem „Branchenmonitor Rechtsschutzversicherung 2015-2020“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH entnommen, der die 25 größten Rechtsschutzversicherer (98 Prozent des Marktes) anhand von Kennzahlen analysiert. Das Analyse-Instrument kann mit weiteren Ausgaben des Branchenmonitors kostenpflichtig bei den Leipziger Experten bestellt werden.