Allianz Life, die US-Tochter des Allianz-Konzerns, hat ein Rückversicherungsgeschäft vereinbart. Bereits im September 2021 verhärteten sich Marktgerüchte, dass der Versicherungsriese sein US-Lebensversicherungs-Portfolio umstrukturieren will (Versicherungsbote berichtete).

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Es sollte sich aber nicht um einen Run-Off, sondern um eine Rückversicherungslösung handeln. Dabei zahlt der aufnehmende Rückversicherer eine garantierte feste Verzinsung an den abgebenden Versicherer. Der Rückversicherer selbst würde aber versuchen, durch eigene Anlagepolitik höhere Renditen zu erwirtschaften.

Auf dem Investorentag der Allianz wurde es dann konkreter und Oliver Bäte kündigte den Abschluss einer Vereinbarung mit der Sixth Street-Tochter Talcott Resolution und Resolution Life an. Demnach wird Allianz Life die Verträge weiterhin verwalten und auch alle Pflichten gegenüber den Sparenden erfüllen: folglich die Renten auch auszahlen. Die Allianz-Töchter Pimco und AGI sollen weiterhin die wichtigsten Vermögensverwalter des rückversicherten Geschäfts bleiben. Die Rückversicherer nehmen der Allianz - stark vereinfacht - die Risiken aus den Garantien ab.

Vergangenen Freitag meldete der Allianz-Konzern nun ‚Vollzug‘. Die von Bäte angekündigte Vereinbarung wurde unterzeichnet.

Bei dem Bestand handelt es sich um Rentenversicherungen, die sich an einem Börsenindex orientieren, aber zugleich den Sparer über einen Garantiebaustein vor Verlusten am Aktienmarkt schützt (Fixed Index Annuity). Das Portfolio ist 35-Milliarden US-Dollar - etwa 31 Milliarden Euro - schwer.

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Auf vergleichbare Weise trennte sich der Allianz-Konzern erst im April 2021 von seinem Belgien-Geschäft. Rund 90.000 Policen wechselten in den Bestand der Monument Assurance Belgium NV (MAB). Das Unternehmen hat seinen Sitz in Brüssel und ist eine Tochtergesellschaft des Rückversicherers Monument Re mit Sitz in Bermuda (Versicherungsbote berichtete).