Arbeitsunfähigkeit: Psychische Erkrankungen wieder gestiegen
Die krankheitsbedingten Fehlzeiten Erwerbstätiger sind im vergangenen Jahr gesunken. Gleichzeitig fallen Arbeitnehmer immer häufiger wegen psychischer Erkrankungen aus. Jeder fünfte Fehltag war im vergangenen Jahr psychisch bedingt.
Die Zahl der Krankheitstage die Arbeitnehmer aufgrund von Krankschreibungen der Arbeit fern blieben, ist erneut gefallen. Nach dem es in 2018 einen neuen Rekordwert (15,5 Tage) gegeben hatte, waren die Fehltage in den Jahren 2019 (15,4 Tage) und 2020 (15,1 Tage) gesunken.
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Im Jahr 2021 waren Erwerbspersonen durchschnittlich 14,5 Tage krankgeschrieben. Das zeigt eine aktuelle Vorabauswertung des Gesundheitsreports 2022 der Techniker Krankenkasse (TK).
„Bereits im ersten Coronajahr 2020 haben wir einen starken Rückgang der Krankschreibungen im Vergleich zu den Vorjahren festgestellt“, erklärt Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. Dies habe vornehmlich an weniger Krankmeldungen aufgrund von Erkältungskrankheiten gelegen. So fielen 2021 durchschnittlich 1,64 Fehltage pro Erwerbsperson auf das Konto von Grippe und Co., im Jahr 2020 waren es 2,30 Fehltage.
Bundesweit sei im Jahr 2021 jeder fünfte Fehltag (21,8 Prozent) psychisch bedingt gewesen. Dazu gehörten Krankschreibungen aufgrund psychischer Diagnosen wie Depressionen und Angststörungen. Damit haben die Fehlzeiten aufgrund psychischer Diagnosen zum vierten Mal in Folge den Spitzenplatz bei den Krankmeldungen eingefahren. Es folgen Erkrankungen des Muskelskelettsystems mit 18,4 Prozent noch vor den Krankheiten des Atmungssystems mit einem Anteil von 11,3 Prozent.
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Die Krankschreibungen aufgrund der Diagnose Covid-19 hätten eine deutlich größere Rolle als im Vorjahr gespielt. Insgesamt verzeichnete die Krankenkasse im letzten Jahr rund 5,13 Millionen Krankschreibungen, davon 37.625 aufgrund von Covid-19. Anno 2020 waren es noch 26.833 Covid-19-Fehltage.<