Allianz mit bestem Ergebnis der Branche

Denn die Allianz kann seit Jahren das beste Ergebnis der Branche ausweisen. Es liegt in 2020 bei 149,87 Mio. Euro, in 2018 sogar bei 184,32 Mio. Euro. Der Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2020 liegt bei 165,93 Mio. Euro.

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Bei den anderen Schaden-Kosten-Verlierern entspricht das Ergebnis weit mehr den Erwartungen eines schlechten CR-Werts: Gerade noch im auskömmlichen Bereich liegt die SV Sachsen mit einem Plus von 1,74 Mio. Euro. Die anderen Schaden-Kosten-Verlierer weisen negative Ergebnisse aus: Die Rhion Versicherung minus 0,17 Mio. Euro und die Axa sogar minus 5,04 Mio. Euro.

Aber nicht nur das Geschäftsergebnis der Allianz widerspricht dem Eindruck, dass Unternehmen mit einer hohen Combined Ratio per se ein schlechtes Geschäftsjahr hatten. Bilanzposten der Passivseite lassen ebenfalls vermuten, dass die Dinge so eindeutig nicht sind.

Rhion Versicherung mit exorbitanter Rückversicherungsquote

So hat zum Beispiel die Rhion Versicherung 2019 und 2020 eine exorbitant hohe Rückversicherungsquote. Zuvor lag diese weit unter dem Schnitt der Branche – geringe 0,98 Prozent in 2017 zum Beispiel bei einem Branchenschnitt von 11,53 Prozent.

In 2019 aber schnellt die Rückversicherungsquote plötzlich in die Höhe: 80,26 Prozent weist der Versicherer aus Neuss aus. Und das bei einem Branchenschnitt von 13,46 Prozent. Auch 2020 ist die Quote exorbitant hoch: 80,81 Prozent.

Allianz und Axa mit hohen Rückstellungsquoten, ebenfalls die R+V

Ein anderer Posten der Passivseite ist die Rückstellungsquote – das Polster für ungewisse Verpflichtungen. Die Quote gibt die gesamten versicherungstechnischen Bruttorückstellungen (direkt) in Prozent der gebuchten Bruttoprämien an. Zwar werden sich diese Rückstellungen am Schadens-Szenario eines Versicherers ausrichten. Auffallend aber: Bei einem Branchenschnitt in Höhe von 244,35 Prozent in 2020 weist die Allianz 799,81 Prozent Bruttorückstellungen von den Bruttoprämien aus.

Hier ist außerdem die Axa auffällig – sie hat mit 534,63 Prozent die dritthöchste Rückstellungsquote der gesamten Branche. Und noch ein Versicherer fällt hier ebenfalls auf: Die R+V Allgemeine mit der branchenweit zweithöchsten Rückstellungsquote in Höhe von 611,58 Prozent.

R+V mit schlechtestem CR-Durchschnittswert

Die R+V Allgemeine gehört jedoch auch zu den Versicherern mit einer auffallend schlechten Schaden-Kosten-Quote in der Unfallversicherung. Zwar: In 2020 rettet sich das Unternehmen aus Köln durch eine CR von 99,88 Prozent gerade noch in den auskömmlichen Bereich. Jedoch: 2020 ist das einzige Jahr seit 2015, in dem die R+V in der Unfallversicherung keine roten Zahlen schreiben muss. Der CR-Schnitt der Jahre 2015 bis 2020 liegt bei 113,11 Prozent.

Damit gehört die R+V Allgemeine nicht nur zu jenen drei Versicherern, die überhaupt einen Sechs-Jahres-Schnitt über 100 Prozent hinnehmen müssen (neben der Axa und der Allianz). Zudem hat die R+V sogar den schlechtesten CR-Schnitt aller Unfallversicherer im Branchenmonitor. Jedoch ist eben auch für die R+V auffallend, dass überdurchschnittlich viele der gebuchten Bruttoprämien in die Passivposten fließen – was die Schaden-Kosten-Quote relativieren könnte.

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Hintergrund: Alle Daten sind dem „Branchenmonitor Unfallversicherung 2015-2020“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH entnommen. Hierfür wurden BaFin-Berichte der zurückliegenden Jahre sowie Zahlen des Statistischen Jahrbuchs des Branchenverbandes GDV ausgewertet, ebenso verschiedene Daten aus den Jahresabschlüssen der Versicherer. Der Monitor deckt 50 Versicherer und damit 94 Prozent des Marktes ab und kann kostenpflichtig auf der Webseite der V.E.R.S. Leipzig GmbH bestellt werden.

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