Indexpolicen sind am Markt weiter auf dem Vormarsch. Die Produkte, die sich zwischen klassischen und fondsgebundenen Lebensversicherungen einordnen, sind in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Während die Versicherer die Kosten für den Garantiezins einsparten, konnten Kunden mit möglichen Kursgewinnen gelockt worden.

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Doch nach dem Rekordjahr 2017, in dem die untersuchten Indexpolicen teilweise bis zu zehn Prozent rentiert hatten, war in den folgenden Jahren Ernüchterung eingekehrt. Das galt für die Börse wie auch bei Indexpolicen. Dank des Börsenaufschwungs in 2020 seien teilweise Renditegutschriften im zweistelligen Prozentbereich verbucht worden. In der Hälfte der Fälle seien jedoch keine positive Renditegutschrift erzielt worden. Da die Versicherer bei Indexpolicen den Erhalt des angesparten Kapitales garantieren, sind negative Werte jedoch nicht möglich.

Die siebte Auswertung vom Ratinghaus Assekurata bringt eine leichte Verbesserung. Erneut nahmen die Kölner Analysten 13 Anbieter mit einem Marktanteil von 44,48 Prozent unter die Lupe. Damit habe sich der Marktanteil im Vergleich zum Vorjahr leicht vermindert. Um die Kapitaleffizienz zu steigern, würden "inzwischen alle untersuchten Tarife auf eine vollständige Beitragsgarantie verzichten. „Meistens wird jedoch noch ein Anteil von etwa 90 Prozent der Bruttobeiträge garantiert.“, sagt Lars Heermann, Bereichsleiter Analyse und Bewertung bei der Assekurata Assekuranz Rating-Agentur.

Nachdem die Aktienmärkte sich bereits 2020 von dem Einbruch durch die COVID-19-Pandemie erholt hatten, führten sie diese Entwicklung 2021 überwiegend fort. Dies habe bei den meisten Indexpolicen zu "ansehnlichen Renditen" geführt, resümieren die Studienmacher. Diese hätten häufig im mittleren und hohen einstelligen Prozentbereich gelegen. Im Einzelfall seien sogar Renditen von über zehn Prozent eingefahren worden.

Cap und Quote

Da sich für die Berechnung der jährlichen Renditegutschrift mit dem Cap (zu Deutsch: Deckel) und der Quote zwei Formen am Markt herausgebildet haben, ist auch für Indexpolicen die Überschussbeteiligung interessant. Die laufende Verzinsung für die Indexbeteiligung liege laut Assekurata aktuell bei durchschnittlich 2,49 Prozent und damit 0,01 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Während der niedrigste beobachtete Wert bei 1,46 Prozent gelegen habe, sei der höchste Wert 3,10 Prozent gewesen.

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„Hohe Überschussdeklarationen von Indexpolicen sind für den Kunden positiv, zugleich aber auch zwingend notwendig, um trotz Cap oder Quote eine attraktive Renditechance zu erhalten“, gibt Lars Heermann zu bedenken. Trotz stabiler Überschussbeteiligungen fallen die Caps und Quoten laut der Assekurata-Studie aktuell jedoch geringer aus als im Vorjahr. Im Vergleich zu den Policen der neuen klassischen Rentenversicherung (2,13 Prozent) schneiden Indexpolicen dennoch sehr gut ab, wobei es je nach Tarif, Index und Stichtag große Unterschiede gibt.