Der Notlagentarif wurde 2013 eingeführt und soll privat Krankenversicherten helfen, die ihre Beiträge aktuell nicht mehr bedienen und mit Zahlungen im Verzug sind. Die Versicherten haben hier nur Anrecht auf eine Notfallversorgung, etwa bei akuten Schmerzen und Schwangerschaft. Sie zahlen aber auch einen verminderten Beitrag von rund 120 Euro im Monat. Versicherte können den Notlagentarif in Anspruch nehmen, wenn sie mit Beitragszahlungen mindestens zwei Monate in Verzug sind.

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Waren im Jahr der Einführung 2013 noch 93.600 Menschen in diesem Tarifen versichert, so stieg deren Zahl im Jahr 2014 auf 114.000. Anschließend wurde der Notlagentarif etwas weniger in Anspruch genommen. So sank die Zahl der Personen im Notlagentarif auf 102.200 (2018) und später auf 88.100 (2020). Auch im vergangenen Jahr war die Zahl wieder leicht rückläufig. So waren Ende 2021 immerhin noch 83.500 Personen versichert. Das ist ein Minus von fast 4.600 Versicherten beziehungsweise 5,2 Prozent. Die durchschnittliche Verweildauer in diesem Tarif liege etwa bei 22 Monaten. Das geht aus Zahlen des PKV-Verbandes hervor.

Laut PKV-Verband gab es in den anderen Sozialtarifen der privaten Krankenversicherer einen Zulauf. Standard- und Sozialtarif bieten ein Niveau vergleichbar den Krankenkassen. Im sogenannten Standardtarif waren 2009 rund 38.400 Menschen versichert, 2020 waren es 52.600. Ende 2021 waren noch 53.900 Menschen in diesem Tarif. Der Standardtarif steht vor allem älteren Versicherten offen, die vor 2009 eine Police abgeschlossen haben und Probleme mit den Beitragszahlungen haben. Idealerweise würde der Gesetzgeber den Standardtarif auch für alle seit 2009 neu Privatversicherten öffnen, wünscht sich deshalb der PKV-Verband. Der geforderten Öffnung für jüngere Privatversicherte habe sich auch der Bund der Versicherten (BdV) angeschlossen.

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Ebenfalls angestiegen ist die Zahl der Versicherten im sogenannten Basistarif. 2009 waren hiervon noch 13.500 Betroffen. Zum Ende des vergangenen Jahres waren es 34.300 Versicherte. Über das Jahr 2021 ist das ein Plus von 700 Personen beziehungsweise 2,1 Prozent. Insgesamt befinden sich in diesen beiden Sozialtarifen etwa ein Prozent aller Privatversicherten. Die Bundesregierung hatte im Hinblick auf die Folgen der Corona-Pandemie mit deutlich höheren Zahlen gerechnet. So war befürchtet worden, dass bis zu 290.000 der etwa eine Million privatversicherten Selbstständigen in die Grundsicherung rutschen würden und damit ihre regulären Krankenversicherungsbeiträge nicht mehr bezahlen könnten.