Wie viel verdient Allianz-Chef Oliver Bäte? Das ist kein Geheimnis, denn Deutschlands größter Versicherer ist verpflichtet, das Gehalt seines Chefs im Geschäftsbericht zu veröffentlichen. Im Jahr 2022 hat er demnach sein Salär deutlich steigern können: knapp 7,9 Millionen Euro erhielt Bäte nach rund 6,4 Millionen Euro im Vorjahr. Auf die Zahl machte zuerst die Nachrichtenagentur dpa-AFX aufmerksam.

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“Grundgehalt“: 1,9 Millionen Euro

Mit Blick auf Bätes Gehalt gilt es zu berücksichtigen, dass der Großteil des ausgezahlten Geldes variabel ist und vom Erreichen der Unterehmensziele abhängig. Entsprechend entfallen auf sein Grundgehalt „nur“ 1,9 Millionen Euro (Vorjahr: 1,7 Millionen). Insgesamt besteht die Vergütung aus drei Teilen: zum Grundgehalt hinzu gesellt sich ein Jahresbonus sowie eine aktienbasierte Vergütung, die sogenannte Long Term Incentive (LTI).

Der Jahresbonus kletterte deutlich auf 1,75 Millionen Euro, was rund 500.000 Euro mehr sind als im Vorjahr. Noch deutlicher legte sogar die aktienbasierte Vergütung zu: um rund 800.000 Euro auf nun 3,145 Millionen Euro. Das bedeutet in Summe zunächst eine Gesamtvergütung von knapp 6,82 Millionen Euro.

Hinzu gesellt sich aber noch der Versorgungsaufwand des Vorstands-Chefs. Dahinter verbirgt sich -stark vereinfacht formuliert- eine ansehnliche Betriebsrente, auf die Bäte Anrecht hat und die nicht verfallbar ist. Hieraus hat Bäte noch einmal zusätzlich 1,05 Millionen Euro an Ansprüchen erworben, sodass er im Geschäftsjahr 2021 insgesamt knapp 7,87 Millionen Euro zugesprochen bekam.

Sein Rekordjahr ist das allerdings nicht. 10,33 Millionen Euro verdiente Bäte im Jahr 2018: allerdings wurden ihm in diesem Jahr sehr hohe Boni für drei Jahre seines Wirkens als Vorstand ausgezahlt.

Erfolgreiches Geschäftsjahr, aber…

Bätes Gehalt resultiert aus einem insgesamt erfolgreichen Geschäftsjahr der Allianz Gruppe, das aber durch Rechtsstreite in den USA getrübt wird. Der Münchener Konzern konnte 2021 ein operatives Ergebnis von 13,4 Milliarden Euro erzielen: 24,6 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Damit toppte der Konzern sein angepeiltes Ziel von elf bis 13 Milliarden Euro Gewinn deutlich.

Geschmälert wird das Rekordergebnis aber durch riskante Finanzwetten in den USA: mehrere institutionelle Investoren haben den Versicherer auf einen Milliarden-Schadensersatz verklagt. Die Allianz hatte sogenannte Structured Alpha Fonds aufgesetzt und als vermeintlich sichere Geldanlage beworben. Als es mit den Börsen Anfang 2020 aufgrund der Coronakrise bergab ging, machten die Fonds aber Milliarden-Verluste, zwei Fonds mussten geschlossen werden. Auch die US-amerikanische Finanzaufsicht und das US-Finanzministerium schalteten sich ein. Die Allianz stellte umgerechnet 3,7 Milliarden Euro für mögliche Entschädigungen zurück.

Diese Rechtsstreite können sich noch negativ auf die langfristige Vergütung auswirken und die Auszahlungen um bis zu 25 Prozent schmälern, heißt es im Geschäftsbericht. Vorständin Jaqueline Hunt musste aufgrund der Rechtsstreite im September 2021 gehen. Doch auch sie erhielt noch knapp 3,22 Millionen Euro an Vergütung für das abgelaufene Geschäftsjahr zugesprochen.

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Die weiteren Top-Verdiener der Allianz: Sergio Balbinot, Mitglied des Vorstandes der Allianz SE und unter anderem verantwortlich für das Versicherungsgeschäft in der Region Asien-Pazifik, erhielt in Summe 4,030 Millionen Euro. Auf 4,018 Millionen summiert sich die individuelle Vergütung von Klaus-Peter Röhler, der das Versicherungsgeschäft im deutschsprachigen Raum und in Zentral- und Osteuropa verantwortet. Finanzvorstand Giulio Terzariol erzielte im Geschäftsjahr 4,009 Millionen Euro.

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