Zu Jahresbeginn veröffentlichte der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) die Studie „Pools und Dienstleister für Versicherungsmakler“ und sorgte damit für reichlich Gesprächsbedarf. Denn es geht um nichts weniger als das Berufsbild des Versicherungsmaklers. Begeben sich Versicherungsmakler in gefährliche Abhängigkeit, wenn sie beispielsweise die Vergleichssoftware eines Pools nutzen?

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Schon allein diese Fragestellung würde Oliver Kieper, verantwortlich für das Ressort ‚Versicherungen‘ im Vorstand der Netfonds AG, wohl für zu oberflächlich halten. Denn Pools gehen sehr unterschiedlich mit der Bereitstellung von Vergleichssoftware um. Während einige Pools ihren Mitgliedern kostenfreie Software anbieten, setzen andere Dienstleister auf kostenpflichtige Programme.

Die entscheidende Frage im Bezug auf Vergleichssoftware bleibt aber für Kieper: „Was serviert mir der Vergleich? Nur jene Anbieter, die auch finanziell einen Beitrag leisten“, fragt der Pool-Vorstand rhetorisch. Und fügt hinzu, dass er nicht zu jenen Pool-Chefs gehöre, die sagen, dass dieser oder jener Anbieter nicht im Vergleich enthalten ist, weil die nicht dafür zahlen. „Bei uns kann jeder seinen Vergleich selbst administrieren. Wir geben den Steuerknüppel in die Hand des Maklers“, macht Kieper deutlich. Er versteht die Rolle eines Pools als Prozessdienstleister: „Wir stärken Unabhängigkeit, indem wir Marktzugang ermöglichen“, so Kieper. Der Prozess der Anbindung an einen Versicherer muss nicht für jeden einzelnen neu ausgehandelt werden. Das sei der entscheidende Vorteil eines Pools als Einkaufsgemeinschaft.

Dabei sollten Makler aber auch bedenken, welche Folgen sich ergeben, wenn die Zusammenarbeit mit dem Pool oder Dienstleister beendet wird, so BVK-Präsident Michael Heinz. Seine Beobachtung: „Im Wettbewerb der Dienstleister meint manch einer, er müsse noch ‚ne Schippe drauflegen.“ Gemeint sind umsatzorientierte Vertriebsanreize. „Nur, wer bestimmte Umsätze generiert, darf bestimmte Vorteile genießen - so etwas ist nicht mehr zeitgemäß“, so Heinz. Abhängigkeit würde beginnen, wenn solche umsatzorientierten Anreize gesetzt werden. „Ein Versicherungsmakler braucht und nimmt kein Incentive“, sagte Michael Heinz.

Die ganze Folge zum Nachhören:

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