Seit 2015 verleiht der Bund der Versicherten den „Versicherungskäse des Jahres“. Vergleichbar mit der „Goldenen Himbeere“ für den schlechtesten Film des Jahres, der als Gegenpart der begehrten Oscar-Verleihung anzusehen ist, handelt es sich bei der vom Verbraucherverband verliehenen Auszeichnung eher um einen Schmähpreis. Im Fokus der Kritik stehen im Regelfall Produkte, die lückenhafte und nicht nachvollziehbare Leistungen hätten. Auch zu hohe Beiträge oder ein zweifelhafter Nutzen sind laut BdV Kriterien für eine Nominierung angesetzt würden.

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2021 erhielt die „Kreditlebensversicherung“ der Targo Lebensversicherung den Preis „Versicherungskäse des Jahres“. In diesem Jahr sind folgende Produkte nominiert (gelistet nach alphabetischer Reihenfolge des Tarifnamens):

Die „Kidspolice“ der ERGO Vorsorge Lebensversicherung AG und der ERGO Life S.A.
Das Produkt schüre bei der älteren Generation Ängste und appelliere an die Fürsorge für Kinder und Enkel, so der BdV. Mit dem "totgeglaubten Produkt einer fondsgebundenen Rentenversicherung" werde vor allem dem Versicherer eine Zukunft geschenkt, so die Verbraucherschützer.

Die „Ticket-Versicherung“ der Allianz Travel (AWP P&C S.A.).
Ihr Nutzen sei mehr als fraglich, schreibt der BdV. Das begründen die Verbraucherschützer damit, dass nur dann der Eintrittspreis ersetzt werde, wenn Versicherte selbst erkranken oder coronabedingt in Quarantäne müssen.

„Versicherungspaket Shopping für Inhaber*innen der Visa Kreditkarte der Deutschen Kreditbank AG“ (DKB).
Versicherungspartner ist die Inter Partner Assistance S.A. Mit dem Versicherungspaket „Shopping“ erstattet der Versicherer die Differenz, wenn der Versicherte den gekauften Gegenstand woanders mindestens 30 Euro günstiger findet. Eingeschlossen im Versicherungsschutz ist außerdem eine Garantieverlängerung gegen Herstellungs- und Materialfehler.

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Welches der drei nominierten Produkte den Titel "Versicherungskäse 2022" erhält, wird im Rahmen BdV-Wissenschaftstagung bekannt gegeben. Zur Jury gehören die Juristin und Verbraucherschützerin Edda Castelló, Sandra Klug (Juristin und Verbraucherschützerin der Verbraucherzentrale Hamburg), Britta Langenberg (Expertin Vorsorge und Versicherungen der Bürgerbewegung Finanzwende), Barbara Sternberger-Frey (Finanzexpertin und Journalistin, Redaktionsbüro Sternberger-Frey), Dr. Achim Tiffe (Vereinsmitglied beim Institut für Finanzdienstleistungen e. V. (iff) und Rechtsanwalt in der Kanzlei Juest & Oprecht)