Sparkassen machen Schluss mit teils hohen Vorstands-Pensionen
Immer mehr Sparkassen verabschieden sich laut einem Zeitungsbericht davon, ihren Vorständinnen und Vorständen üppige Pensionen per Direktzusage zu machen. Teilweise würden sich die Altersbezüge in Summe auf zweistellige Millionenbeträge summieren - und das bei einer Vielzahl an Instituten.
367 Sparkassen gibt es in Deutschland: und damit eine große Zahl an Vorständinnen und Vorständen. Wobei die Vorstandsposten noch immer fest in männlicher Hand sind. Nur 16 Chefinnen zählte die Analysefirma Barkow Consulting im Jahr 2021 bei den Sparkassen, ein Anteil von 4,3 Prozent. Damit unterbietet man sogar den sehr niedrigen Schnitt der Bankenbranche.
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Ein Problem ist, dass diese Vorstände nicht nur recht üppige Gehälter bekommen, sondern auch sehr hohe Pensionsansprüche erwerben: und diese sind entsprechend mit Rückstellungen zu unterfüttern. Doch damit soll nun bei vielen Instituten Schluss sein. Wie das „Handelsblatt“ am Montag berichtet, trennen sich viele Institute von der gängigen Praxis, ihren neuen Vorstands-Mitgliedern Direktzusagen für Pensionen zuzusichern. Denn auch diese leiden darunter, dass in Zeiten niedriger Zinsen das Geld für garantierte Rentenzahlungen kaum noch zu erwirtschaften ist.
Teils sehr hohe Pensionsansprüche
Laut „Handelsblatt“ habe ein Großteil der Sparkassen-Regionalverbände seine Empfehlungen für Vorstandsvergütungen angepasst. Und das nicht von ungefähr, denn es geht um hohe Summen. Beispiel Kreissparkasse Köln: allein für die Pensionen des langjährigen Chefs Alexander Wüerst mussten laut Geschäftsbericht bis Ende 2020 rund elf Millionen Euro zurückgestellt werden.
In der Regel würden die begünstigten Sparkassen-Vorstände 55 Prozent des bisherigen Grundgehaltes als „Direktzusage“ für das Alter erhalten, berichtet das „Handelsblatt“ weiter. Aufgrund des Beamtenstatus waren es vor 2015 sogar oft bis zu 75 Prozent.
In den letzten Jahren haben sich die Vorstandsgehälter der Sparkassen-Chefs immer mehr privaten Banken angenähert. Wüerst erhielt 2018 insgesamt 995.300 Euro, doch für zwei Personen des Vorstands mussten laut Offenlegungsbericht je zwischen 2,0 und 2,5 Millionen Euro zurückgelegt werden. „Die Höhe der Vergütung berücksichtigt die Zuführung zu Pensionsrückstellungen als auch die Zuführung zum Zinsaufwand der Pensionsrückstellungen“, heißt es da. Mit anderen Worten: es geht mehr Geld für die Altersvorsorge drauf, als an Gehalt dem Chef ausgezahlt wird.
Zahlen sind teilweise eine „Black Box“
Hinzu kommt, dass nicht alle Sparkassen angehalten sind, ihre Vorstands-Gehälter zu veröffentlichen: in Nordrhein-Westfalen verpflichtet die Institute ein Transparenzgesetz hierzu. Bei vielen anderen Instituten bleiben die Zahlen im Dunkeln: und auch die Pensionszusagen. Lediglich in Ostdeutschland seien Direktzusagen für die Alterssicherung von Sparkassen-Vorständen bisher unüblich, berichtet ein Kenner dem „Handelsblatt“. Aber allein in Nordrhein-Westfalen hätten die Sparkassen 2020 gut 90 Millionen Euro an ihre Vorstände gezahlt. Der Barwert der Altersvorsorge-Rückstellungen habe sich für die 80 Institute in NRW zum Jahresende 2020 auf 700 Millionen Euro summiert.
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Als Banken mit öffentlichem Auftrag, die den Mittelstand mit Krediten unterstützen sollen und und die Vermögensbildung in der Bevölkerung fördern, haben Intransparenz und hohe Vorstandsgehälter wenigstens einen Beigeschmack. Statt Direktzusagen sollen die Sparkassen-Chefs nun laut dem Bericht mehr Gehalt bekommen, um selbst für das Alter zu sparen, oder eine beitragsorientierte Altersvorsorge. Hohe Rückstellungen, die mit Zinsen zu unterfüttern sind, belasten dann weniger die Bilanzen.
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