Das Medienhaus Mindgeek, früher als Manwin bekannt, zählt zu den digitalen Vorreitern des Internets. Bereits seit Ende der 90er Jahre gelang es, erfolgreich Unterhaltungsformate im Netz zu platzieren, die sich bevorzugt mit körpernahen Plot- und Pressure-Points befasst haben. Mehr als 115 Millionen Zugriffe verzeichnen die erfolgreichsten Webseiten des Medienhauses pro Tag.

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Bereits seit 2014 hat sich Mindgeek auch in Richtung Finanzdienstleistungen orientiert, als man die Kryptowährung Titcoin etabliert hat. Nun will das Medienhaus auch sein Engagement im Wirtschaftsjournalismus verstärken. Wie beide Unternehmen in einer gemeinsamen Presseerklärung bekannt gaben, kauft sich Mindgeek in die Versicherungsbote GmbH ein. Darüber hinaus wurde eine strategische Zusammenarbeit vereinbart.

“Der Versicherungsbote verfolgt bereits seit seiner Gründung einen streng digitalen Ansatz, indem er konsequent mehrere Online-Kanäle und die sozialen Medien erfolgreich bespielt“, lässt sich Mindgeek-CEO Feras Antoon zitieren. „Zudem vereinen uns ähnliche Zielgruppen. Die Informations-Angebote werden zu etwa 75 Prozent von erwachsenen Männern wahrgenommen, die einen Aufklärungsbedarf haben und die Webseiten teils mehrmals täglich konsumieren. Auch thematisch gibt es Überschneidungen: Geld und Versicherungen, die Kernthemen unserer neuen Partner, sind noch immer ein gesellschaftliches Tabuthema, über das man nicht gerne spricht. Dass Porno- wie Finanzbranche wiederholt mit Skandalen auffielen, ist ein weiteres Bindeglied.“

Geplant ist nun, die Informations-Angebote des Versicherungsboten auch auf den Webseiten von Mindgeek zu platzieren. „Wir werden auf Kanälen wie Pornhub, YouPorn, RedTube und MyDirtyHobby vermehrt über Finanz- und Versicherungsthemen informieren. Hiervon versprechen wir uns eine weitere Steigerung der Zugriffszahlen“, so Antoon. Man habe festgestellt, dass bei YouPorn vermehrt Suchbegriffe wie "Insurance" oder "Riester-Rente" abgefragt werden, ohne dass man entsprechenden Content habe bereithalten können. Die Inhalte sollen bei empfindlichen Themen wie Anlagebetrug oder Falschberatung mit einer Altersabfrage gesichert werden. Infolge der Partnerschaft wird der Versicherungsbote auch ein neues Logo erhalten.

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Auch Versicherungsbote-Geschäftsführer Björn Bergfeld verspricht sich weiteres Wachstum für seinen Verlag. „Mindgeek hat gezeigt, wie man mit Nischenthemen erfolgreich den Weltmarkt erobert. Auch mit Blick auf Abo- und Bezahlmodelle im Internet hat das Unternehmen eine Vorreiterrolle: ein Thema, mit dem sich viele Medienhäuser schwer tun. Wir wollen auch von dem digitalen Netzwerk des Anbieters profitieren, das in der Medienbranche einzigartig ist“. Er hob hervor, dass die Berichterstattung unabhängig bleiben wird.